Im Jahre 1995 wurde die Spielefirma "Goldsieber" praktisch aus dem Boden gestampft und hat bereits mit einer beachtlichen Spielequalität auf sich aufmerksam gemacht. Kein Wunder, daß die Erwartungen auch in diesem Jahr recht hoch gegriffen waren. Und tatsächlich sind auch heuer wieder einige Neuheiten vorgestellt worden, von denen "Ab die Post" besonders erwähnenswert ist.
Zwei Wiener, Helga und Hermann Huber sind die Autoren dieses Spieles und das Thema vermag zu locken: Es geht dabei um die Pioniertage der Luftfahrt. Damals war noch alles anders: Man hatte für sein Flugzeug selbst zu sorgen, es gab keinen "Routinecheck" und schon gar keine Linienflüge. Bei schlechtem Wetter, war man zur Notlandung gezwungen. Ähnlich geht es in "Ab die Post" zu. Jeder Spieler lenkt sein kleines Postflugzeug über einen Spielbrettkurs. Das Vorwärtskommen geschieht mit einem sogenannten "Orkanspender". Er ist mit "Windkugeln" in verschiedenen Farben gefüllt und muß statt dem sonst üblichen Würfeln geschüttelt werden. Danach erscheint in einem speziellen Sichtfenster eine bestimmte Farbkugel: Bei grün, blau, rot und gelb kann man fliegen, wobei man mittels Rückenwind bis um 5 Felder auf einmal vorangetrieben wird. Wenn die schwarze Kugel erscheint, ist Gefahr im Verzug, denn ein Orkan ist ausgebrochen und eine Notlandung angesagt. Nur wer nach dieser Notlandung genügend Ersatzteilkarten hat, darf wieder starten. Doch diese muß man sich erst erwerben und das kostet Zeit, denn man kann nur entweder fliegen oder Ersatzteile sammeln.
Prinzipiell gibt es drei Flugrouten. Die äußere ist die ungefährlichste aber auch die längste. Hier kann man viele Ersatzteile bekommen. Bei der mittleren Bahn ist der Weg zwar kürzer, dafür nimmt aber auch die Ersatzteilkollektion merklich ab. Extrem wird es auf der innersten Bahn. Hier ist der Weg zwar kurz, doch ein Orkan kann zur Katastrophe werden, da es nur sehr wenige Ersatzteile gibt.
So muß sich jeder Postflieger seinen eigenen Kurs wählen: Ist Hasard angesagt oder aber geht es auf Nummer sicher? Irgendwo wird man wohl in jeder Runde einige gefährliche Flugmanöver einbauen, denn man kann auch von Kurs zu Kurs hüpfen auch wenn es Zeit kostet. Sobald der erste Pilot schließlich im Ziel ist, wird abgerechnet und je nach Position Punkte vergeben.
"Ab die Post" ist ein rasantes Spiel, das für die ganze Familie geeignet ist. Die Ausführung ist stabil und auch die kurze und prägnante Anleitung stellt zufrieden. Getrübt wird der Reiz dieses Spiel lediglich durch seine unnötig große Verpackung, denn man kauft relativ viel Luft in dieser Schachtel mit. Doch vielleicht braucht das ein Postflieger, um auch bei einem etwaigen Luftloch noch überleben zu können...
Birgit und Peter Költringer
AB DIE POST!:
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Titel |
Ab die Post! |
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Hersteller |
Glodsieber |
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Erfinder |
Helga und Hermann Huber |
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Design |
Franz Vohwinkel |
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Spieldauer |
30 - 60 Minuten |
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Spieler |
3-6, ab 12 Jahren |
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Kategorie |
Laufspiel |
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Preis |
ca. 470,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
6 |
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Regelgestaltung |
6 |
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Ausführung |
5 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.