LUDING

Alles im Eimer

Wahrscheinlich würde so mancher Bauer glauben, dass eine psychiatrische Behandlung fällig wäre, wenn er das auf seinem Hof erlebt, was sich hier tut, doch in einem Spiel ist eben alles möglich und die Tiere sind in ihrer Art wirklich einzigartig: Jede Sorte hat sich auf eine bestimmte Eimerfarbe spezialisiert: So werfen Schafe zum Beispiel nur blaue, Esel nur durchsichtige und Schweine ausschließlich grüne Eimer um. Doch bevor man ans Umwerfen gehen kann, muss man seine Eimerpyramide bauen. Dazu bekommt man zu Beginn des Spieles insgesamt fünfzehn Eimer auf Kartonplättchen in drei verschiedenen Farben, die man vor sich aufbaut. Zusätzlich erhält jeder Teilnehmer auch noch zwölf Karten, auf denen die verschiedenen Bauernhoftiere mit Werten zwischen eins und acht dargestellt sind. Wer an der Reihe ist, spielt eine oder mehrere Karten einer Tiersorte aus. Der Gesamtwert der Karten muss nun reihum überboten werden, wobei man aber nur die gerade ausgespielte Tiersorte verwenden darf. Bezogen auf ein "ganz normales Kartenspiel" herrscht somit Farbzwang. Sollte jemand nicht in der Lage sein, das zuvor gelegte Gebot zu übertreffen, muss er einen Eimer der entsprechenden Farbe aus seiner Pyramide entfernen. So beginnen die Pyramiden sehr bald eher Ruinen zu gleichen, doch auch das ist noch keine Katastrophe, denn derjenige wird schließlich zum Sieger gekürt, welcher am längsten noch Teile seiner Eimerpyramide vor sich liegen hat.

"Alles im Eimer" ist ein kleines schnelles Kartenlegespiel, bei dem die Kombination aus Versteigerung und "Eimerzählmechanismus" den besonderen Reiz ausmacht. Da jeder zu Beginn seine Eimerpyramide nach eigenen Vorstellungen aufbaut, kann man hier auch strategisch eingreifen: Denn es ist günstig, die Eimerfarben, von denen man mehrere und höhere Karten hat, eher im unteren Teil zu postieren. Dann kann einem zwar die Spitze der Pyramide abgeräumt werden, die Basis jedoch ist zumindest halbwegs sicher und das ist für den Sieg meist auch der alles entscheidende Punkt.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.