Luding Logo

LUDING

Andromeda


Weltraumspiele sind in! Daran kann kein Zweifel bestehen. Und auch die Spiele des letzten Jahres haben das bewiesen, wenngleich sich auch hier erst das Spreu vom Weizen trennen muss. Das heutige Spiel ist ein Weltraumspiel, doch es ist gleichzeitig auch eine Art Wirtschaftsspiel, bei dem sich die ehrgeizigen "Erdlinge" ganz besonders mit ihren Wirtschafts- und Handelszentren hervortun wollen.

Doch da die Sternen-Union der Galaxis Andromeda die Erdlinge wegen ihrer schlechten Manieren nicht leiden können, müssen sie ihre Handelsstationen auf je drei Trabanten der 7 Planeten errichten. Jede Station bringt Punkte, wobei die Werte unterschiedlich hoch sind. Doch wie im wirklichen Leben, kann man nicht einfach in der Andromedagalaxis eine Handelsstation bauen sondern das geht nur in Etappen. Dafür sind zusammenpassende Planetenkarten notwendig, die man sammeln muss. Auf diesen sind die sieben Planeten dargestellt. Zu Beginn des Spieles erhält jeder Erdling 9 Planetenkarten, die anderen werden zum Nachziehen verdeckt abgelegt. Ein Spieler wird zum "Aktiv-Erdling" erklärt, er hat die jeweilige Runde anzuführen. Zuerst wird mit einer Handelsphase begonnen, wo man Karten tauschen kann. Danach gibt es eine Reihe von möglichen Aktionen: Sollte man drei oder mehrere gleiche Planetenkarten haben, kann man diese ausspielen und eine Station von der Erde zum jeweiligen Trabanten fliegen und dort einen Stein seiner Farbe ablegen, der später einmal zu einem Handelzentrum ausgebaut werden darf. Oder aber - wenn man schon weiter ist - kann man diesen Stein mit etwas Glück zum besagten Zentrum ausbauen: Dies geschieht auf originelle Weise, es wird dafür eine Art kosmischer Aschenbecher verwendet: Zumindest auf Anhieb könnte man das Ding dafür halten, denn es hat in seiner Wand eine Öffnung, die durchaus zum Ablegen einer Zigarette dienen könnte. Doch in Wahrheit handelt es sich dabei um einen Zufallsgenerator: Wer an der Reihe ist, stülpt den Aschenbecher über die Steine, welche auf dem jeweiligen Planeten liegen. Dann schwenkt man das kosmische Ding und zieht es flach über den Spielplan, sodass durch die Öffnung nun die zuvor abgedeckten Steine zufällig sortiert herauskommen können: Sollte dabei der eigene Stein zuerst erscheinen, darf man ein Handelszentrum errichten. Auch eine Reihe weiterer Aktionen sind noch möglich, die helfen, möglichst rasch in den Besitz von Handelsstationen zu kommen. Sind schließlich auf drei der sieben Planeten alle drei Trabanten mit Handelszentren besetzt, endet das Spiel und es erfolgt die Abrechnung, bei der klarerweise der punktereichste Erdling gewinnt.

"Andromeda" erscheint auf Anhieb ziemlich kompliziert und die Beschreibung der Möglichkeiten ist hier sehr vereinfacht. Doch nach einer Proberunde lässt sich dieses astronomische Spiel problemlos handhaben und bietet einiges an Spielreiz: Denn neben Glück, Strategie und einigen zusätzlichen Möglichkeiten, die man als "Aktiv-Erdling" bekommt, ist vor allem die Aktionsfülle ein wahres Vergnügen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Andromeda

Hersteller

Abacus

Erfinder

Alan R. Moon

Design

Doris Matthäus

Spieldauer

ca. 60 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Wirtschaftsspiel

Preis

ca. 400,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.