LUDING

Au Backe!


In den letzten Jahren wurden Spiele mit Geflügel besonders populär. Eine der Ursachen dafür war wohl "Zicke Zacke Hühnerkacke", das nicht nur aufgrund seines ungewöhnlichen Titels sondern auch wegen seiner lustigen Spielidee bereits nach wenigen Monaten zum Verkaufsschlager geworden war. Nun liegt eine weitere "Hühnerhofsaga" vor: "Au Backe" nennt sich das neue Spiel und es ist als Kartenspiel konzipiert.

Zu Beginn des Spieles werden die sogenannten "Hühnerhofkarten" wild durcheinander verdeckt auf den Tisch gelegt. Dabei finden sich neben fünfzehn verschiedenen Gefügelsorten zweimal die bereits vom "Zicke Zacke.." bekannte Hühnerkacke- und eine sogenannte "Schaufelkarte". Dann erhält jeder Mitspieler einen kleinen Stapel von Tierkarten, die er verdeckt vor sich liegen lässt. Wer an der Reihe ist, schlägt die oberste Karte seines Stapels auf und darf nun eine beliebige Karte im Hühnerhof umdrehen. Sollte er dabei das Gegenstück zur eigenen Karte erwischt haben, darf er beide gemeinsam bei sich ablegen. Anfangs hat natürlich niemand auch nur die leiseste Ahnung, wo welches Motiv liegt und so handelt es sich praktisch um eine reine Raterunde, auch wenn es immer wieder Glückspilze gibt, die auf Anhieb die richtige Karte finden. Doch üblicherweise dauert es eine Zeitlang, bis man sich einige Karten und ihre Plätze auf dem Hühnerhof merken kann und ab da läuft fast alles wie bei einem bekannten Memory ab. Wer im Rahmen seiner Erkundigungen in der Geflügelfarm eine Hühnerkacke umdreht, der muss gleich darauf auch noch eine zweite Karte aufschlagen und diese sollte die Schaufel zeigen. Denn dann kann man den ungeliebten "Dreck" gleich entsorgen, sonst aber hat man von den Mitspielern zwei Karten zu ziehen und macht damit seinen eigenen Kartenstapel wieder etwas dicker. Da man aber möglichst schnell alle eigenen Karten loswerden soll, schwindet damit gleichzeitig auch die Chance auf den Sieg in dieser gackernden und krähenden Hühnerkolonie, es sei denn, die anderen haben das gleiche Pech. Doch mit etwas Geschick kann man da nachhelfen: Man kann viel reden, dauernd Fragen stellen, Witze machen, wichtige Themen anreißen und damit ein wenig für "Ablenkung" sorgen. Eine Zeitlang geht das sicher auch gut, doch man sollte nicht übertreiben, denn entweder zieht man sich damit den Hass der Kollegen zu oder aber sie drehen den Spieß um und dann ist es auch mit der eigenen Konzentration rasch vorbei und die nächste Hühnerkacke kommt bestimmt.

Wer "Au Backe" zum ersten Mal in der Hand hat, wird sofort an "Zicke Zacke Hühnerkacke" erinnert: Auch wenn die Schachtel kleiner ist, so ist die Grafik in ihrer liebevollen Gestaltung von Anfang bis zum Ende ein weiteres Meisterstück von Doris Matthäus, deren Stil für Insider längst unverkennbar geworden ist. So simpel die Spielidee bei diesem Kartenspiel auch ist, so lustig ist sie gestaltet und aus dem alt bekannten Memory ist ein wahrlich entstaubtes und spritziges Merkspiel geworden, das nicht nur den Kindern unter den Spielern Spaß macht.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Au Backe!

Hersteller

Zoch

Erfinder

Frank Nestel

Design

Doris Matthäus

Spieldauer

15 - 20 Minuten

Spieler

2 - 6, ab 5 Jahren

Kategorie

Merkspiel

Preis

ca. 9,00 öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.