Luding Logo

LUDING

ABRECHNUNG - auf Heller und Pfennig


Der Morgen bricht in dem mittelalterlichen Städtchen an. Langsam füllt sich der noch leere Marktplatz: Marktstände werden gebaut, Kunden betrachten interessiert die Ware, doch auch allerlei Gesindel treibt sich herum. Dies alles ist die Basis eines neuen Spieles des Erfolgsautors und Physikers Reiner Knizia, welches uns in diesem Spielejahr in die mittelalterliche Welt der Könige, Äbte, Ritter, Damen, Bürger, Bauern und Mägde entführt.

Der Spielplan zeigt den Marktplatz eines mittelalterlichen Städtchen, der in 6 mal 5 Felder unterteilt ist. Um den Platz herum sind Bürgerhäuser dargestellt, die sich durch liebevolle Details ganz besonders schön präsentieren. Jeder Spieler erhält zu Beginn eine Anzahl von markierten Marktständen aus Holz sowie ein sogenanntes Kundenplättchen. Auf einem Stapel liegen weitere dieser Plättchen verdeckt auf, sie werden erst im Laufe des Spieles nacheinander gezogen. Auf jedem Kundenplättchen ist eine mehr oder weniger angesehene Persönlichkeit zwischen König und Dieb dargestellt, die auch einen Punktewert besitzt. Dieser ist entweder rot oder schwarz: Die roten Punkte stehen für die schlechten Kunden wie Bettler, Quacksalber, Falschspieler oder Steuereintreiber, sie bringen Negativpunkte. Weitaus beliebter sind hingegen die schwarzen Kunden, denn die bringen Gutpunkte. Wer an der Reihe ist, kann einerseits einen Marktstand auf ein leeres Feld auf dem Platz legen und andererseits auch ein Kundenplättchen beliebig plazieren. Manche Kundenkärtchen zeigen keine Kunden, sondern lassen Feuer ausbrechen, diese sollte man möglichst weit von den eigenen Marktständen weg auflegen, da sie eine große Gefahr darstellen. Pro Runde darf immer nur ein Marktstand und ein Kundenplättchen gelegt werden, so braucht es einige Zeit, bis der Spielplan schließlich voll ist. Dann erfolgt die Abrechnung: Die Marktplatzfelder werden nun senkrecht und waagrecht zu Straßen zusammengefaßt und die Punkte summiert. Wer seinen Marktstand in der jeweiligen senkrechten oder waagrechten Straße hat, erhält die Summe der so errechneten Punkte. Wenn man dabei vor allem Gesindel angesammelt hat, überwiegen die roten Punkte und man erhält so Negativresultate. Anders ist es, wenn man sich mit Königen, Äbten oder anderen illustren Kunden umgeben konnte, welche schwarze Punkte, also Gutpunkte bringen. Sollte jedoch gerade in dieser Straße Feuer ausgebrochen sein, sind all diese Gutpunkte wieder verloren. Gewinner des Spieles ist schließlich der reichste Händler des Tages.

"Auf Heller und Pfennig" ist bereits das dritte Spiel von Reiner Knizia, das im "Hans im Glück"-Verlag des Auslandsösterreichers Bernd Brunnhofer erschienen ist. Die ersten beiden Spiele, welche den Titel "Quo Vadis" und "Modern Art" tragen, sind bis heute äußerst erfolgreich und auch "Auf Heller und Pfennig" besitzt alles, was für eine Karriere in der Spieleszene notwendig ist: Denn nicht nur die Spielidee erscheint originell, sondern auch die Ausführung und Verarbeitung überzeugt. Das Wichtigste an einem Spiel ist jedoch der Spielreiz und hier scheint sich dieses mittelalterliche Legespiel durchaus mit der Elite auf dem derzeitigen Spielmarkt messen zu können. Dies gilt vor allem für all jene, die taktische Spiele lieben.

AUF HELLER UND PFENNIG:

Titel

Auf Heller und Pfennig

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

20 - 40 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 9 Jahre

Kategorie

taktisches Legespiel

Preis

ca. 400,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.