LUDING

Aya


Wer hat nicht in seiner Jugend mit Murmeln gespielt, in Sandhäufen Bahnen gebaut und dann das eine oder andere Wettrennen von gläsernen oder hölzernen Kugeln versucht? Wer hat in seiner Jugend keine Kugeln aus diversen Automaten herausgeholt und war ganz glücklich, wenn manchmal - wenn auch äußerst selten - irrtümlich zwei herausgekommen sind?

Wahrscheinlich wird nun die eine oder andere Jugenderinnerung wach. Die kleine Firma Zoch, welche durch gelungenes Design, originelle Ideen und nicht zuletzt ungewöhnliche Varianten seit Jahren hervorsticht, hilft diesen Erinnerungen noch etwas nach: Sie hat "Aya" entwickelt. Es ist eine Mischung aus Denk-, Hektik- und Betrachtungsvergnügen, was da geboten wird. Zwei Brettchen bilden eine Art Kugelbahn, die durch drei Ausbuchtungen auffällt. Die Mittelbucht ist besonders groß, die beiden seitlichen hingegen deutlich kleiner. Fünf Holzkugeln liegen in der Mitte, seitlich sind je zwei zu platzieren. Vier davon sind gelb, fünf blau. Zusätzlich gibt es auch noch 39 Karten, auf denen verschiedene Kugelanordnungen dargestellt sind. Diese Muster aus blauen und gelben Kugeln sind im Laufe des Spieles nachzubauen. Und damit das Ganze schön schwierig wird, hat alles in einem einzigen Zug zu geschehen: Man darf dazu eine beliebige Kugeln herausnehmen und von links oder rechts außen einschieben. Dadurch wird eine Seitenkugel in die Mittelbucht gestoßen und es entsteht - wenn man Glück hat - das gesuchte Muster. Falls man es so noch nicht geschafft hat, gibt es noch einen "Ausnahmezug für Verzweifelte": Da darf man von den fünf mittleren Kugeln die zwei äußeren wegnehmen und von ganz außen neuerlich einschieben. Dadurch wird nun von jeder Seite eine neue Kugel von den Seitenbuchten in die Mitte gestoßen. Nun muss aber schon alles passen, denn einen weiteren Zug gibt es nicht und der nächste ist an der Reihe.

Bis jetzt wirkt alles recht beschaulich und das ist es auch, wenn man es so spielt, wie es gerade beschrieben wurde. Doch es gibt da auch noch eine "Stressvariante": Hier haben alle Mitspieler gleich viele der 39 Karten bekommen und jeder schlägt die oberste davon auf. Dann versuchen alle, zumindest eine davon nachzubauen. Dazu betrachtet man alle vorgesehenen Karten und wer glaubt, eine davon legen zu können, ruft "Aya". Danach kann er sein geistig durchgeführtes "Kugelstoßen" in der Praxis unter Beweis stellen. Jede "geschaffte" Karte, darf man an sich nehmen und natürlich hat schließlich der Karten reichste Teilnehmer gewonnen.

"Aya" ist ein Blickfang in jeder Wohnung, denn man kauft damit nicht irgend ein Spiel sondern zweifelsfrei ein Designstück. Doch wer es erst einmal aufgestellt hat, wird nicht daran vorbeigehen können, ohne nicht die eine oder andere Kugel anzufassen und hin- oder herzuschieben. Auch das ist eine der Varianten, welche dieses Spiel auf lange Zeit reizvoll macht.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Aya

Hersteller

Zoch

Erfinder

Mike Reilly

Design

Zoch

Spieldauer

30 - 40 min

Spieler

2 - 6, ab 10 Jahren

Kategorie

Kugelspiel

Preis

ca. 45,00 öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.