LUDING

Ballon Cup


Wer kennt sie nicht, die bunten Heißluftballone, die bei schönem Wetter meist lautlos über die Landschaft schweben. Viele Menschen assoziieren damit immer noch grenzenlose Freiheit. Gesteuert durch die Windbewegung ziehen sie sanft und majestätisch zugleich am wolkenlosen Himmel ihre Bahnen. Nur manchmal hört man laut den Brenner der Ballone und wer genau hinschaut, sieht dann auch, wie eine riesige Flamme in das Innere hineinschießt und die riesige Farbkugel gemächlich höher hebt.

Ein kleines Kartenspiel beschäftigt sich ebenfalls mit diesem Thema. Es hört auf den Namen "Ballon Cup" und es geht dabei um eine Ballonwettfahrt, bei der es Etappensiege und schließlich auch Pokale zu gewinnen gibt. Die Partie spielt auf vier kleinen Landschaftsspielplänen, die anfangs ausgelegt werden. Auf ihnen liegen verschiedenfärbige Etappensteine, die man gewinnen kann. Zwei Pläne zeigen Flachland, die anderen beiden eine gebirgige Gegend. Im Flachland ist möglichst niedrig zu fliegen, da auch die Zuseher auf ihre Rechnung kommen wollen. Im Hochgebirge hingegen muss der Ballon möglichst hoch durch die Luft gleiten, um nicht die eine oder andere Bergspitze zu rammen. Wie fliegt man nun in einem Kartenspiel hoch oder niedrig, wird sich jetzt so mancher fragen. Die Antwort ist einfach und "Kartentypisch": Hoch geflogen wird mit hohen, niedrig geflogen wird mit niedrigen Zahlenkarten. Dafür gibt es in fünf Farben Ballonkarten mit Werten zwischen eins und dreizehn. Zu Beginn des Spieles erhält jeder Ballonfahrer vom gemischten Stapel acht davon, später darf man dort nachziehen. Die beiden Spieler legen nun abwechselnd ihre Ballonkarten an die vier Landschaften an, wobei links angelegte Karten für den einen, rechts angelegte für den anderen Teilnehmer zählen. Maximal dürfen pro Seite so viele Karten zu liegen kommen wie Etappensteine auf der Landschaft liegen. Natürlich sollten dabei - wie oben erklärt - im Gebirge die hohen Werte, im Flachland hingegen die niedrigen Karten gelegt werden. An sich klingt das auch recht einfach, doch jeder darf seine Karten auch auf die Seite des Gegners legen. Und so "verirrt" sich meist recht bald eine Karte auf die gegnerische Seite, wenn es darum geht, ihm zu schaden: Wer hat schon mit hohen Werten im Flachland eine Freude und wer touchiert schon gerne mit seinem Ballon das nächste Gipfelkreuz, nur weil ihm der Konkurrent eine Eins "hineingejubelt" hat? Doch glücklicherweise muss man auch mit der Bösartigkeit haushalten, denn jeder Spieler benötigt seine hohen und niedrigen Karten natürlich auch für seinen eigenen Ballon, um ihn in die richtige Höhe zu befördern und man weiß ja nicht, was einem der Kartenstapel in Zukunft noch an Werten bescheren wird.

Sobald bei einer Landschaftskarte keine Karte mehr gelegt werden kann, wird dort abgerechnet und der Teilnehmer mit der höchsten Summe gewinnt die jeweilige Bergpartie, derjenige mit der niedrigsten hingegen die Reise über das Flachland. Als Lohn gibt es die Etappensteine, wobei diese unterschiedliche Farben haben. Sobald man von einer Farbe mehr als die Hälfte ergattert hat, gibt es einen Pokal und nach drei Pokalen ist der Wettbewerb zu Ende.

"Ballon Cup" ist ein gelungenes kleines Kartenspiel, dass schnell erklärt und auch schnell gespielt ist. Etwas Taktik, etwas mehr Gemeinheit und noch etwas mehr Glück haben hier zu einer geschickten Mischung geführt, die auch bei öfterem Spielen noch für gleich bleibenden Spielreiz sorgt.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Ballon Cup

Hersteller

Kosmos

Erfinder

Stephen Glenn

Design

Jürgen Zimmermann

Spieldauer

15 - 30 min

Spieler

2, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 17,00 öS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.