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BLACK BOX!


Der Titel dieses Spieles ist schon beinahe Quizfrage: Denn bei der Black Box steckt man auf der einen Seite etwas hinein, weiß nicht was damit geschieht - und auf der anderen Seite kommt dann wieder etwas heraus und man weiß nicht warum.

Als Antwort für dieses merkwürdige Ding werden einem neben Staatsfinanzen, Müllverwertungsgesellschaften und crashenden Firmenimperien sicherlich noch einige andere mehr oder weniger heitere Dinge einfallen. Doch hier soll von der typischen "Black Box" die Rede sein: Und da geht es um ein Kästchen, bei dem man die Innenstruktur nicht kennt und versucht, im Laufe der Zeit diese durch logische Schlußfolgerungen zu ergründen. In diesem Spiel wird weder Geld oder Müll auf der einen Seite hineingepumpt sondern es wird ein symbolischer Lichtstrahl auf die Reise geschickt: Er wird durch Atome im Inneren der Blackbox abgelenkt, reflektiert oder aber absorbiert, dies hängt davon ab, wie der Strahl auf das Atom trifft. Die Atome im Inneren bilden eine Molekülstruktur und diese soll im Laufe einer Runde durch entsprechende Deduktion bestimmt werden.

Das, was hier etwas kompliziert klingt, ist in Wahrheit recht vergnüglich: Die Molekülstruktur wird durch ein Rasterfeld dargestellt, auf dem zunächst nichts liegt, denn der Molekülbauer "baut" sein Molekül auf einem geheimen Zettel. Der Gegner ist der Forscher, welcher die Struktur finden muss: Er kann nun beginnen, seine Strahlen durch die "Black Box" zu schicken: Dazu setzt man einen Holzstein an den Rand des Spielfeldes als Kennzeichnung der Eintrittstelle des Strahles. Der Molekülbauer muss darauf sagen, wo der Strahl herauskommt und so soll nun mittels mehrerer Strahlen möglichst rasch der Aufbau dieses Moleküls eruiert werden: Sobald man glaubt, ein Atom geortet zu haben, legt man einen Glasstein an die betreffende Stelle und im Laufe der Zeit schafft man schließlich das ganze Molekül. Da danach Forscher und Molekülbauer ihre Rollen tauschen, können die Anzahl der benötigten Züge verglichen werden, damit man auch einen Sieger küren kann. Doch eigentlich ist das in diesem Spiel von untergeordneter Bedeutung, denn das Erforschen der "Black Box" ist bereits allein Spielreiz genug.

"Black Box" ist bereits 1977 erstmals in Großbritannien unter dem Titel "Baffle Box" erschienen. Ein Jahr danach kam es in Deutschland unter der Bezeichnung "Logo" auf den Markt. Da es Proteste der Firma Lego wegen einer Namensähnlichkeit gab wurde daraus bereits nach wenigen Monaten "Ordo". Nach einigen weiteren Monaten verschwand das Spiel von der Bildfläche um sich vor einem knappen Jahrzehnten anzuschicken, eine neue Karriere zu machen. Und diese war erfolgreich, denn das Spiel erfreut sich bis heute wachsender Beliebtheit.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Black Box

Hersteller

Franjos

Erfinder

Eric W. Solomon

Design

Franjos-Spiele

Spieldauer

10 - 30 min

Spieler

2 , ab 10 Jahren

Kategorie

Denkspiel

Preis

ca. 320,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.