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Buntherum


Spiele, bei denen die abgebildeten Gegenstände übereinstimmen müssen, sind uralt. Auch das Gegenteil, wurde schon des öfteren versucht: "Nichts darf zusammen passen!" lautete die Devise und diesem zweiten Motto hat sich auch einer der aktivsten Kartenspieleerfinder der letzten Jahre, Reinhard Staupe verschrieben. Wer sich an den Namen nicht auf Anhieb erinnert, wird vielleicht "Speed" kennen, das als schnellstes und vielleicht auch stressreichstes Kartenspiel der Welt Furore gemacht hat.

Auch das heutige Kartenspiel aus der "Staupeschmiede" ist nicht stressfrei, obwohl es eigentlich für Kinder entwickelt wurde. Es ist unter dem Namen "Buntherum" erschienen und hier darf wirklich nichts übereinstimmen.

Auf dem sechseckigen kleinen Spielplan finden sich sechs verschiedene Motive in unterschiedlichen Farben: Würfel, Schmetterling, Ball, Eistüte, Becher und Blume. Auf 58 Karten finden sich die gleichen Motive in unterschiedlichen Farben, wobei es hier zusätzlich auch noch ein Auto und ein Telefon gibt. Es gilt nun, an das jeweilige Objekt auf dem Plan eine Karten anzulegen, die weder in Farbe noch in der Form mit dem Objekt am Plan übereinstimmt: So darf an den grünen Würfel alles angelegt werden, was nicht grün ist und keinen Würfel zeigt. So passt das gerade aufgeschlagene rote Auto wirklich gut. Doch die Regel, dass alles anders sein muss gilt noch immer: Die nächste Karte darf weder einen Würfel noch ein Auto und auch nicht die Farben rot und grün zeigen. Wenn man nun einen blauen Schmetterling aufdeckt, kann man aufatmen, doch es wird noch schwerer: Denn nun darf kein Würfel, kein Auto, kein Schmetterling und weder rot, grün noch blau angelegt werden. Und so setzt sich das bis zur totalen Verzweiflung der Mitspieler fort, denn die Möglichkeiten werden immer weniger. GottseiDank gibt es insgesamt sechs Möglichkeiten für das Anlegen, doch das hilft eben nur am Anfang wirklich.

Sobald eine Karte vom gemeinsamen Stapel aufgedeckt wird, darf jeder in der Runde ausrufen, wohin diese passt. Die Karte wird dann dort angelegt. Nun darf der erfolgreiche "Rufer" von seinem eigenen verdeckt liegenden Stapel die oberste aufschlagen und jeder kann nun die passende Position rufen. Ab hier darf dann der erste unter den erfolgreichen Rufern von seinem eigenen Stapel fortsetzen. Wer sich dabei irrt, bekommt einen Strafchip und die nächste gezogene Karte muss wieder vom gemeinsamen Stapel gezogen werden. Nach drei Strafchips scheidet man wegen "Verletzung der Sorgfaltspflicht" aus. Sieger des Spiels ist schließlich derjenige, welcher als erster seine eigenen Karten losgeworden ist.

"Buntherum" ist ein Kinderspiel, doch es ist in Wahrheit alles andere als ein Kinderspiel! Denn der Reiz liegt im zunehmenden Schweregrad der Runde. Die irrtümlichen Meldungen, wo gelegt werden darf, häufen sich sehr bald schnell. Vorzeitiges Ausscheiden kann dabei beinahe zur Regel werden. Doch man ist damit selten allein, denn auch die Kollegen haben in ihrem Stress, als Erster das Richtige zu rufen, gute Chancen, sich zu irren. Und da eine Runde selten länger als 10 - 15 Minuten dauert, gibt es trotzdem keine langweiligen Durststrecken. Dies ganz abgesehen davon, dass man auch zur Schadenfreude ("Jetzt hat's auch den Nachbarn erwischt") ein bisschen Zeit braucht....

Birgit und Peter Költringer

Titel

Buntherum

Hersteller

Amigo

Erfinder

Reinhard Staupe

Design

Anigo

Spieldauer

10 - 15 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 6 Jahren

Kategorie

Kinderspiel

Preis

ca. 120,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.