Kein Mensch weiß wirklich, was Gaius Julius Caesar mit der ägyptischen Königin Cleopatra gespielt hat, auch wenn es dabei jede Art von Vermutungen gibt. Doch denkbar ist es schon oder - besser gesagt - es ist nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die beiden bereits damals ein Kartenspiel - vielleicht aus Papyrus - mit in die Gemächer genommen haben - sozusagen für besonders langweilige Stunden zu zweit......
Falls dem so ist, vielleicht war es ein Spiel wie das vorliegende, das die beiden geschichtlichen Größen zum thematischen Hintergrund hat. Im Endeffekt geht es auch hier um Einfluss und Macht: Die in der Mitte des Tisches ausgelegten Patrizierkarten können von mehr oder weniger bedeutenden Zeitgenossen beeinflusst werden: Hat dabei Cleopatra mit ihren angelegten Zensoren, Senatoren, Prätoren, Quästoren und Adilen die Oberhand, bleibt Ägypten von den Römern unerobert, gelingt das hingegen Gaius Julius Caesar, dann hat wohl ganz Ägypten einschließlich ihrer schönen Königin "Ave Caesar morituri te saltutant!" zu schreien und sich dem Imperator zu Füßen zu werfen. Natürlich hat auch Caesar seine römischen Beamten, die er auf seiner Seite an die Patrizier anlegen kann, um damit das Schicksal des alten Ägyptens zu beeinflussen. Nach jedem Zug wird auch die so genannte Vertrauensfrage gestellt, die zur Auswertung einer Beamtengruppe führen kann. Erfahrungsgemäß bringt das Vorteile. Am Ende des Spieles wird schließlich abgerechnet: Jede Karte zählt einen Punkt, die Mehrheit in einer Beamtengruppe bringt weitere Zusatzpunkte.
So einfach die Beschreibung hier auch klingt, möglicherweise wird der eine oder andere beim Lesen der Spielanleitung den Eindruck bekommen, dieses Spiel sei kompliziert, doch das ist bei Kartenspielen nicht selten so. Wichtig ist bei "Caesar & Cleopatra", es einfach zu versuchen, denn dann hat man dieses gelungene Zweierspiel wohl am schnellsten begriffen. Sowohl strategische Elemente als auch eine Reihe von Bluffmöglichkeiten kommen dabei nicht zu kurz. Zusätzliche Aktionskarten erweitern den Spielreiz noch, sodass dieses kleine Kartenspiel nicht nur verschrobene Historiker begeistern wird.
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Caesar & Cleopatra |
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Hersteller |
Kosmos |
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Erfinder |
Wolfgang Lüdtke |
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Design |
Franz Vohwinkel |
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Spieldauer |
25 - 35 Minuten |
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Spieler |
2, ab 10 Jahren |
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Kategorie |
Kartenspiel |
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Preis |
ca. 200,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
6 |
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Regelgestaltung |
5 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.