LUDING

Cairo


Das alte Ägypten fasziniert seit Jahrhunderten. Auch Asterix und Obelix, die in ihrem neuen Film der launischen aber hübschen Kleopatra zu einem "Palastbau-Sieg" über Cäsar verhelfen, haben das Thema vor kurzer Zeit wieder besonders aktuell gemacht. Dass dieser Sieg der beiden "keltischen Häuslbauer" in Ägypten möglich wurde, verdanken sie dem Zaubertrank ihres Druiden: Er verlieh ihnen die Kräfte, die man eben braucht, um die riesigen Steine durch die Gegend zu schnippen und so auf schnellstem Wege an den passenden Platz zu bringen.

Das Spiel "Cairo" basiert auf exakt dem gleichen Prinzip: Hier können die Mitspieler Steine von den Nilschiffen aus direkt an die Baustellen schnippen: Und damit sich dabei niemand den Finger bricht, das Spiel nicht in tonnenschwerer Verpackung zum Ladenhüter wird und man nicht schweißgebadet von der Schwerarbeit nach einer Runde ins Bett fällt - werden hier kleine Holzklötzchen verwendet, die sich auch ohne Zaubertrank "locker" befördern lassen.

Der längliche Spielplan zeigt den Nil, den man mit kleinen Holzschiffchen auf und ab fahren kann. Die Zugweite bestimmt der Würfel. Gleichzeitig wird damit aber auch festgelegt, mit welchem Finger man seine Bausteine schippen darf: Pro Runde kann man bis zu drei kleine oder einen großen Stein auf einen der Pyramidenbauplätze schnippen. Die vorgesehenen Steine werden auf das eigene Farbschiff gelegt und dann wird gezielt: Sollte man den Bauplatz direkt erwischen, kann dieser Stein zum Pyramidenbauen verwendet werden, wobei beim Abrechnen Steine am Boden weniger zählen als in den Etagen darüber. Wer pro Pyramide am meisten Steine hat, erhält auch die meisten Punkte auf diesem Bauplatz. Auch für den Zweitplatzierten gibt es noch etwas, doch alle anderen gehen leer aus. Alle Steine der eigenen Farbe, welche außerhalb des Pyramidenareals zu liegen kommen, darf man bei der Rückfahrt wieder einsammeln und erneut verwenden. Sollten sie jedoch im Nil oder außerhalb des Spielplanes gelandet sein, werden sie aus dem Spiel genommen. Und damit sich niemand zu früh über seinen möglichen Sieg freut, gibt es auch noch die Möglichkeit, eine bereits gebaute Pyramide mit neuen geschnippten Steinen vom Nil aus zu zertrümmern.

Wenn ein Spieler sein letztes Baumaterial vom Schiff geschossen hat, wird sein Boot vom Spielplan genommen. Das Spiel endet, sobald nur mehr ein Schiff unterwegs ist.

"Cairo" ist ein lustiges Geschicklichkeitsspiel mit wirklich gelungenem Aussehen. Es ist für jung und alt ein Vergnügen. In den meisten Runden geht es gar nicht um den Sieg, denn jeder will lernen, möglichst genau einen Bauplatz zu erwischen. Und es kann durchaus vorkommen, dass so mancher Möchtegern-Pyramidenbauer heimlich übt und übt und übt....

Birgit und Peter Költringer

Titel

Cairo

Hersteller

Schmidt Spiele

Erfinder

Günter Burkhardt

Design

Björn Pertoft

Spieldauer

ca. 30 - 45 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 8 Jahren

Kategorie

Geschicklichkeitsspiel

Preis

ca. 17,00 öS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.