LUDING

Carcassonne - Die Jäger und Sammler


Im Jahre 2001 kam ein Legespiel auf den Markt, das im Handumdrehen die Welt eroberte: "Carcassonne", eine geschickte Mischung aus strategisch zu bauenden mittelalterlichen Burgen, Straßen, Klöstern, Wiesen und Wegen sowie den Bauern der damaligen Zeit wurde in diesem Jahr dann wohl auch zu Recht zum "Spiel des Jahres" gewählt. Innerhalb weniger Monate bildeten sich ganze Fangemeinden, die über Internet Spezialregeln oder aber auch Regelerweiterungen präsentierten. Ein Erweiterungssatz der Firma sorgte dann für Nachschub und merzte kleine "Anfangsschwächen" aus, wobei sich bis heute die Geister streiten, ob es sich dabei um kleine Schwäche oder große Möglichkeiten für besonderes geschickte "Carcasonnier" gehandelt hat.

Heuer ist "Carcassonne - Die Jäger und Sammler" erschienen. Das ist kein Erweiterungssatz sondern ein eigenständiges Spiel, das seine Verwandtschaft aber weder verleugnen kann noch will. Schon die Verpackung weist darauf hin: Während das Cover des "Urcarcassonne" in Blau gehalten war, zeigt das neue nun einen grünen Hintergrund bei ansonsten ähnlichem Aussehen. Vom Inhalt des Spieles her wurde die Thematik um einige Jahrtausende "vorverlegt": Hier entsteht beim Legen der Plättchen keine mittelalterliche Landschaft sondern eine Welt des Neandertalers mit Flüssen, Wiesen und Wäldern, wobei auch in dieser Ausgabe das zentrale Spielelement das Plättchen ausgelegen und das Setzen von Spielfiguren ist, doch davon gibt es nun deutlich mehr. Wer in einem abgeschlossenen Landstrich eine Figurenmehrheit schafft, der erhält Punkte. Auch gibt es Hütten, die man auf einen Flussabschnitt oder an einen See bauen kann. Für die Jäger gibt es Wild zu erbeuten, wobei aber Säbelzahntiger ihnen das Leben erschweren. Auch Mammuts und Auerochsen grasen schließlich friedlich auf den Wiesen und auch dafür gibt es natürlich Punkte, wenn man die Mehrheit sein eigen nennt. Auch für abgeschlossene Waldgebiete kann man kassieren und da bewährt es sich nicht selten, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten.

Zugegeben, die heutige Spielrezension ist keine Spielbeschreibung im eigentlichen Sinne, denn hier kommt eigentlich nur die Begeisterung für "Carcassonne" und das neu hinzugekommene "Steinzeitspiel" heraus. Das ist auch gut so, denn man muss dieses Spiel einfach versuchen und es unter keinem Umständen nur beim Lesen dieser Spielbeschreibung bewenden lassen. Die Grundregeln sind in beiden Spielen gleich einfach: Nach der ersten Runde kennt man eigentlich schon alles Wesentliche. Und trotzdem gibt es keine zwei gleichen Partien! Dies gilt für beide Spiele. Die Möglichkeiten und Facetten sind beim neuen Carcassonne der Jäger und Sammler aber noch umfangreicher als im Ursprungsspiel. Und da fragt man sich dann allen Ernstes, wie man ein Spiel bewerten soll, dessen "einfachen Vorgänger" man bereits mit Höchstnoten gelobt hat..

Birgit und Peter Költringer

Titel

Carcassonne - Die Jäger und Sammler

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Klaus-Jürgen Wrede

Design

Johann Rüttinger

Spieldauer

ca. 30 - 45 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 8 Jahren

Kategorie

Taktisches Legespiel

Preis

ca. 16,- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.