LUDING

Carcasonne die Burg


Wer kennt sie nicht, die legendäre Stadt im Südwesten Frankreichs, die eng verwoben mit der Geschichte der Katharer ist: Carcasonne hat sich bis heute seinen mittelalterlichen Charakter behalten. Auch das gleichnamige Spiel ist in der Spielwelt inzwischen wohl ebenso bekannt: 2001 erschienen, wurde es im gleichen Jahr zum "Spiel des Jahres" gekürt und stellte eine geschickte Mischung aus strategisch zu bauenden mittelalterlichen Burgen, Straßen, Klöstern, Wiesen und Wegen sowie den Bauern der damaligen Zeit dar. In der Zwischenzeit hat das Spiel vier weitere Familienmitglieder bekommen und vor kurzer Zeit erblickte das fünfte das Licht der Welt: Mit "Carcasonne die Burg" wurde nun das einzige echte Zweierspiel in dieser Gruppe vorgestellt und auch sonst ist hier einiges anders als gewohnt.

Zunächst wird aus 10 Teilen eine verwinkelte Burgmauer als Rahmen aufgebaut. Auf ihr sind neben einer Zählleiste auch sieben Startfelder zu sehen. Auf die Eckfelder der Mauer werden verdeckt 13 der 18 Mauerplättchen gelegt. Die restlichen Burgkarten werden gemischt und wie gewohnt in mehreren Stapeln verdeckt neben die Burgmauer gelegt. Der weitere Spielablauf ist wie gewohnt: Es werden Burgplättchen gezogen und gelegt. Weiters können auch Gefolgsleute gesetzt werden. Während die Wege nicht abrupt enden dürfen, besteht im Hinblick auf das Gemäuer weitgehende Baufreiheit: So entstehen, wilde Strukturen, welche Neuschwanstein alt aussehen lassen. Sobald ein Gebäude an allen Teilen von anderen Burgteilen begrenzt ist, gilt es als abgeschlossen und wird gewertet, wobei Brunnen auf Wegen Zusatzpunkte bringen. Wer im jeweiligen Gemäuer gerade die meisten Gefolgsleute hat, der kann auf der Zählleiste vorwärts ziehen. Wenn man dabei über ein Mauerplättchen fährt, darf man es umdrehen und kann auch dadurch noch profitieren: Denn manche bringen einen Zusatzzug, eine doppelte Bewertung eines Gebäudes oder aber auch Sonderpunkte für das Ende der Partie. Gewinner ist schließlich der punktereichste Mitspieler, wobei derjenige mit dem größtem Pallas hier auch noch einmal Zusatzpunkte bekommt.

"Carcasonne die Burg" ist ein weiterer gelungener Vertreter der Carcasonnefamilie, doch man ist natürlich geneigt, Vergleiche zu den bisherigen Spielen herzustellen. Da diese bereits begeisterten, fällt es schwer hier noch etwas Neues zu sagen: Denn wie soll etwas Exquisites noch besser werden?

Birgit und Peter Költringer

Titel

Carcasonne die Burg

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Reiner Knizia, Klaus-Jürgen Wrede

Design

Christopf Tisch

Spieldauer

30 - 45 min

Spieler

2, ab 8 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 16,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.