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DIe CHINESISCHE MAUER - Rekordversuche mit

Plättchen-Multiplikationen

Wer schon einmal quadratische Kärtchen nebeneinander liegen sah, dachte bestimmt auch schon an das eine oder andere Spiel oder was man daraus machen könnte. Um das Ganze aber zu einer tatsächlich brauchbaren Kreation auf dem ohnehin schon beinahe gesättigt bis übersättigten Spielemarkt zu machen, bedarf es doch einiger weiterer Zusätzlichkeiten. Sid Sackson, wohl einer der Meistererfinder von taktischen Spielen, hat eine neue Variante präsentiert, die sich sehen lassen kann und eine nähere Betrachtung wert ist. Zuallererst wurde eine Thematik gewählt, die allgemein bekannt und berühmt ist: Die chinesische Mauer. Damit erhielten die von der Grundidee nicht gerade beeindruckenden Kärtchen auch ihre besondere Symbolik: Vier diagonal miteinander verbundene kleine Quadrate in unterschiedlichen Farben wurden zu Türmen ernannt und die Verbindungslinien stellen die eigentliche Mauer des chinesischen Kaiserreiches dar. Somit waren die Ingredenzien für ein neues, spannendes Spiel geschaffen.

Insgesamt stehen 64 Kärtchen zur Verfügung, die für 4 Runden ausreichen: Auf jedem sind vier Türme abgebildet, welche zum Teil gleiche, zum Teil unterschiedliche Farben haben. Jeder Spieler erhält eine Farbe zugewiesen. Wer an der Reihe ist, muß vom Kartenstapel je eine Karte abheben und möglichst so anlegen, daß man die Mauern in der eigenen Farbe verlängert. So werden pro Runde insgesamt 16 Karten im Quadrat aufgelegt. Danach erfolgt die Abrechnung: Dabei zählt einerseits die längste Mauer pro Spieler andererseits wird dieses Resultat noch mit der Anzahl der von der Mauer berührten Ränder multipliziert. Somit verdoppelt eine Eckkarte zum Beispiel den ermittelten Wert. Optimal ist es, wer eine ganze Diagonale geschafft hat, denn das vervierfacht das Resultat. Nach vier gespielten Runden werden die Werte zusammengezählt und der Punktesieger ermittelt.

"Die chinesische Mauer" ist ein charakteristisches Sid Sacksonspiel, das durch kurze, präzise und einfache Regelgestaltung auffällt. Der Spielreiz, welcher sich während der Partien entwickelt, ist beachtenswert, denn neben dem taktischen Element kommt auch der Zufall nicht zu kurz, da zwar ansich gleichviele Türme und Mauern in den vier Spielerfarben vorhanden sind, diese jedoch durch das anfängliche Mischen und der Tatsache, daß pro Runde nur 16 Karten verwendet werden, üblicherweise völlig unterschiedlich verteilt sind. Leider enttäuscht die Grafik dieses Spieles, denn wenn man schon einen sicherlich ansprechenden Titel und thematischen Hintergrund wählt, hätte man dem auch hier Rechnung tragen können. Doch das Spiel ist gut und die Kärtchen sind funktionell, so daß es durchaus mehr als nur einen Versuch wert ist.

DIE CHINESISCHE MAUER:

Titel

Die chinesische Mauer

Hersteller

Piatnik

Erfinder

Sid Sackson

Design

A.Burggraf, M.Kugler

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahre

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 180,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

2

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.