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Colorado County


Wir schreiben das Jahr 1862: In Nordamerika wird das "Homeland-Law" erlassen. Dieses Gesetz besagt, wer nach Westen zieht und dort Land urbar macht, ist auch Besitzer dieses Gebietes. Und so machen sich viele auf, ein Teil davon in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts - mühsam und schwerfällig, ein anderer Teil heute - vergnüglich und vom Lehnstuhl aus.

Denn heute kann man das Land in "Colorado County" auf die viel angenehmere Art erobern. Auf dem Spielplan sind in einem Raster zehn mal fünfzehn Felder dargestellt. Zu Beginn werden sechs Seen auf dem öden Land plaziert. Jeder Spieler erhält nach dem Zufallsprinzip verteilte Cowboyplättchen, die Nummern zwischen 1 und 66 zeigen, weiters Landverkaufsplättchen und 40 hölzerne Besitzsteine in einer Farbe. Zusätzlich gibt es noch Flaggensteine, mit denen festgelegt wird, wo überhaupt Besitzungen errichtet werden können. Die Positionen für diese Flaggensteine werden mittels Flaggenkarten, die von einem verdeckten Stapel stammen bestimmt.

Die Spieler bieten in insgesamt vier Runden mit den Cowboykarten um die Landnahme: Wer das höchste Gebot legt, darf als erster einen gleichfarbigen Flaggenstein durch einen eigenen Besitzstein ersetzen. Wer am wenigsten geboten hat, bekommt überhaupt kein Land, jedoch zum Trost eine zusätzliche Cowboykarte. Pro Runde werden auf diese Weise zwölf Ländereien vergeben, wobei es dann auch stets eine Abrechnung gibt: Unterschiedlich viele Wertungspunkte gibt es für Grenz- und Doppelfelder, aber auch besonders für größere zusammenhängende Gebiete und auch die Seen bringen wertvolle Zusatzpunkte. Da man zum Bieten Cowboyplättchen braucht und immer wieder einmal zu wenig davon hat, kann man während des Spieles auch wieder Gebiete in beschränktem Umfang verkaufen.

"Colorado County" ist ein Spiel, bei dem taktische und schicksalshafte Elemente geschickt gemischt sind: Natürlich sind die Cowboyplättchen von besonderer Bedeutung, denn damit wird geboten und bei ihrer Auswahl entscheidet ausschließlich das Schicksal. Andererseits aber gilt es auch, im richtigen Augenblick mit einem vernünftigen Gebot zu einem preiswerten Landstück zu kommen.

Sicher, die Ideen, welche in diesem Spiel angewandt werden, sind nicht neu, doch wieder einmal ist es die richtige Mischung von bereits vorhandenen Elementen, die für eine dreiviertel Stunde wirklichen Spielspaß vermittelt.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Colorado County

Hersteller

Schmidt Spiele

Erfinder

Reinhard Staupe

Design

Dirk Westphal

Spieldauer

40 - 50 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 330,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.