LUDING

Coyote


Der Name des Spiels lässt sofort an die Weiten Nordamerikas denken und irgendwie taucht auch sofort die Assoziation zu einem Fuchs oder Hund auf. Nicht umsonst wird er auch als Präriewolf bezeichnet, ist jedoch deutlich kleiner als ein "echter" Wolf. Er lebt auch nicht im Rudel. Einzeln oder in Paaren suchen sie ihre Nahrung und sein Speisezettel ist lang: Neben vielerlei kleinen Tieren, vornehmlich Nagern, frisst er auch Insekten und Fische und sogar Aas. Das hat ihm schließlich auch den Namen "Schakal der Prärie" eingebracht.

Die Rede ist vom Coyoten, der wohl den meisten von uns aus Indianerbüchern bestens bekannt ist. Klarerweise erinnert auch das Spiel sofort an diese Zeit. Denn zu Beginn muss sich jeder Teilnehmer ein farbiges Band um seinen Kopf binden, womit man sich dem Aussehen der "roten Brüder" schon ein Stück angenähert hat und es kann losgehen. Derjenige beginnt, der am besten einen lachenden Coyoten nachmachen kann, wobei naturwissenschaftlich gesehen bei Coyoten nur eine Art von Heulen bekannt ist. Es soll daher schon Spielrunden gegeben haben, wo man einfach nicht beginnen konnte, da niemand einen lachenden Coyoten täuschend echt imitieren konnte. Gott sei Dank sind das aber eher die Ausnahmen und man hüte sich daher vor sehr zwanghaften Mitspielern! Sobald aber diese Anfangsschwierigkeit überwunden ist, kann der Kartenstapel mit den Werten 0 bis 20, -5 und -10 sowie vier weiteren Spezialkarten gemischt werden. Jeder Spieler bekommt nun verdeckt eine Karte und muss sich diese unter sein Stirnband stecken, ohne sie jedoch vorher ansehen zu können. Somit sieht man zwar die Kartenwerte der anderen, nicht aber die eigene Zahl. Nun muss vom Startspieler geschätzt werden, wie hoch die Gesamtsumme auf den "Stirnbandkarten" ist. Der nächste Spieler hat nun zwei Möglichkeiten: Entweder zweifelt er den Betrag an oder aber er erhöht die Summe mit einem eigenen Tipp. Und so geht es dann auch bei den nachfolgenden Spielern weiter. Sobald jemand anzweifelt, werden die Karten aus den Stirnbändern genommen und der tatsächliche Gesamtwert ermittelt. Ist dieser gleich hoch oder höher als der letzte Tipp, dann wird dem Zweifler eine Cojotenmarke auf seinem Stirnband befestigt. Hatte er hingegen Recht, erhält der überhöhte "Schätzer" eine Marke. Danach werden die benützten Karten zur Seite gelegt und eine neue Runde beginnt.

Klarerweise sammeln sich im Laufe der Zeit die Cojotenmarken auf den Stirnbändern. Wer schließlich drei dort kleben hat, scheidet aus und verständlicherweise gewinnt schließlich der letzte "Überlebende" die Partie.

"Coyote" ist ein kurzweiliges Spiel, das sich ohne viel Erklärung schnell und lustig spielen lässt. Vor allem das Schätzen und auch die Frage, ob man die vom Vorgänger genannte Summe noch überbieten soll, machen viel Spaß. Die vier Spezialkarten, die den Gesamtwert weiter erhöhen oder erniedrigen können, helfen hier auch noch mit. Und natürlich sind da vor allem die gut oder weniger gut gemeinten Ratschläge der Kollegen: "Also das ist schon viel zu hoch, das muss man einfach anzweifeln!" Was, das glaubst du noch?" oder aber "Das geht sich noch locker aus!". Doch man sollte nicht allzu viel auf diese Tipps geben, den eigentlich hat in der Runde niemand wirklich eine Ahnung, was geht und was nicht mehr geht?..

Birgit und Peter Költringer

Titel

Coyote

Hersteller

Kidultgame

Erfinder

Spartaco Albertarelli

Design

Angelo Zucca

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 6, ab 10 Jahren

Kategorie

Schätzspiel

Preis

ca. 28,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.