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Das Riff


Die Gesetze über die Vererbung sind heutzutage Allgemeingut: Dass dies auch für ein Spiel wichtig sein kann, ist jedoch eher selten. Denn unter dem Titel "Das Riff" ist ein Fischzuchtspiel auf den Markt gekommen, welches eine nähere Betrachtung durchaus verdient.

Jeder Teilnehmer hat als Fischzüchter die Aufgabe, neue Fischgattungen zu kreieren. Vier Züchtungen liegen in Plättchenform stets zur Auswahl bereit: So kann man zum Beispiel eine gelbe Rasse mit blauen Punkten züchten. Natürlich braucht man dazu die entsprechenden "Ursprungssorten", die man in den sogenannten Riffkarten zu suchen hat. Und damit das ganze möglichst realistisch ist, braucht man natürlich ein Weibchen und ein Männchen.

Zu Beginn des Spieles werden 32 Riffkarten zwischen den beiden Kontrahenten in vier Reihen ausgelegt, wobei die beiden äußeren Reihen offen, die beiden mittleren Reihen hingegen verdeckt liegen: Auf den Riffkarten sind die ursprünglichen Fischrassen abgebildet, die man zum Züchten braucht. Zwischendurch gibt es aber auch Sonderkarten wie Haie oder Perlen. Mit Wurmkarten in den jeweiligen Fischfarben kann man die benötigten Fische ködern: Diese Würmer muss man hergeben, wenn man die entsprechende Riffkarte erwerben will und hier gibt es auch noch "Preisunterschiede" - je nachdem, in welcher Reihe der gewünschte Fisch liegt: So kostet eine Karte in der ersten Reihe einen Wurm, in der zweiten und dritten Reihe hingegen sind zwei Stück zu bezahlen. Wer sich gar der offenen Reihe auf der Seite des Gegners bedienen will, der hat gleich drei Würmer in der passenden Farbe herzugeben. So schwindet der persönliche Wurmvorrat meist in rasendem Tempo, doch GottseiDank gibt es Nachschubmöglichkeiten: Mit zwei Farbwürfeln kann man neue Würmer erhalten, doch ob die Würmer gerade die passende Farbe haben - hängt natürlich ausschließlich vom Glück ab. Sobald eine Riffkarte vom Tisch genommen wurde, werden die benachbarten Karten nachgeschoben, damit keine Löcher entstehen. Auf den so frei werdenden Randplatz wird eine neue Riffkarte vom Reservestapel nachgelegt. Sieger ist derjenige, welcher als erster fünf neue Fischrassen züchten konnte.

"Das Riff" ist ein handliches Legespiel, welches zuerst recht banal klingt: Denn passende Karten zusammen zu suchen, ist wahrlich nichts Neues. Doch die Kombination mit den Wurmkarten und den Farbenwürfeln, wodurch ein zusätzliches Glückselement entsteht, macht aus diesem traditionellen Legespiel eine neues kurzweiliges Fischzuchtspiel, das im Gegensatz zu vielen anderen - meist ausschließlich strategischen - Zweierspielen auch denen Spaß macht, die ungern ihre Köpfe rauchen lassen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Das Riff

Hersteller

Kosmos

Erfinder

Christine und Wolfgang Lehmann

Design

Studio Krüger/ Claus Stephan

Spieldauer

ca. 30 - 45 Minuten

Spieler

2, ab 10 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 190,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.