LUDING

Der große Gallier


Gallien ist im Moment wahrhaftig "in"! Asterix und Obelix haben in ihrem neuen Kinofilm beachtlich Werbung dafür gemacht. Wenn wundert es da schon, wenn nun auch Spiele zu diesem Thema verstärkt auf den Markt kommen. Im "Großen Gallier" wird ein Wettkampf in den unterschiedlichsten Sportarten ausgerichtet und insgesamt können daran maximal 6 Gallier teilnehmen.

Wer das Spiel und den Spielplan zum ersten Male zu Gesicht bekommt, wird vielleicht geblendet die Augen schließen: Ein abenteuerlicher Rundkurs mit sieben Städten in einem abenteuerlich hässlichen Design dargestellt. Doch man sollte sich hier überwinden, und das Spiel nun nicht gleich weglegen, sondern doch noch etwas näher betrachten: Rundum gibt es eine Zählleiste, sowie an einer Seite eine "Bluffleiste". Zu Beginn erhält jeder der Mitspieler einige Handkarten, die sich farblich für alle deutlich unterscheiden. Der Wert dieser Karten ist aber nur dem Betroffenen bekannt und kann sehr variieren. Wer an der Reihe ist, würfelt mit fünf Würfeln und kann damit die fünf Turniersteine durch die Lande ziehen. Wenn einer davon in eine Stadt kommt, wird ein Wettstreit veranstaltet. Zur Auswahl steht Bullen ziehen, Steine stemmen, Eselrennen, Bäume klettern und Wildschweine jagen. Wenn man sich für seinen "Favoritenwettkampf" entschieden hat, wird mit den farblich dazu passenden Handkarten verdeckt geboten: Man legt die entsprechenden Karten vor sich ab und nennt dazu den vermeintlichen Gesamtwert der Karten. Die Zahl wird auch auf der Bluffleiste gesetzt. Sobald sich alle Gallier zum Mitbieten oder aber auch zum Passen entschieden haben, wird ein Schiedsrichter bestellt. Dieser darf nun einen anderen Mitspieler des Bluffs bezichtigen. Danach wird aufgeschlagen: Hat der Verdächtige tatsächlich geschummelt, wird er disqualifiziert. Sollte die Summe jedoch gestimmt haben, passiert gar nichts und die Punktevergabe für das Turnier beginnt: In Abhängigkeit von den gebotenen Zahlen können nun Gewinne eingefahren werden, wobei nur bis zum Drittplatzierten überhaupt Punkte vergeben werden. Zusätzlich erhält aber nun auch jeder Mitspieler, welcher geblufft hatte und der nicht erwischt wurde, einen Turnierchip. So kann man sich bei Bedarf Zugpunkte aufbessern oder aber auch vermindern. Das ist deshalb von Bedeutung, da es auf dem gallischen Spielplan auch Ereignisfelder gibt, die unter Umständen Vor- aber auch Nachteile bringen, jedoch meist ihr Risiko wert sind. Sie muss man aber mit den Würfelpunkten ganz genau erwischen.

Wenn man den ersten Schock des Anblicks beim "großen Gallier" erst einmal überlebt hat, dann findet man im "Bluff" sicherlich einigen Spaß: Denn man freut sich irrsinnig, wenn man hoch gepokert hat und nicht erwischt wird. Doch auch für alle anderen gibt es nicht selten Grund zur Freude: Denn wer erwischt wurde, sorgt bei den restlichen Galliern mit Sicherheit für Schadenfreude und bekanntlich ist diese mindestens ebenso genussvoll......

Birgit und Peter Költringer

Titel

Der große Gallier

Hersteller

Clementoni

Erfinder

Wolfgang Kramer, Udo Navratil

Design

Clementoni

Spieldauer

45 - 60 min

Spieler

2 - 6, ab 10 Jahren

Kategorie

Bluffspiel

Preis

ca. 22,00 öS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

1

Verarbeitung

4


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.