LUDING

Dicke Luft in der Gruft


Seit Bram Stoker vor über hundert Jahren seinen "Dracula" kreiert hat, haben Vampire weltweit Furore gemacht und auch die Spieleszene belebt. Man sucht eben den Nervenkitzel, vor allem wenn man weiß, dass es diese blutfressenden Ungeheuer in menschlicher Gestalt nicht wirklich gibt. Heuer ist ein neues "Vampirspiel" auf den Markt gekommen und es hört auf den beeindruckenden Titel "Dicke Luft in der Gruft" und wie nicht anders zu erwarten, spielt alles auf dem Friedhof und klingt - wie das bei einem Spiel bei der Firma Zoch nun einmal üblich ist - ziemlich grotesk.

Zu Beginn der Partie werden die Gruftdeckel gut gemischt und auf die offenen Gräber gelegt. Dann erhält jeder Mitspieler zwischen 10 und 20 Vampire in verschiedenen Farben, von denen je zwei offen vor einem liegen. Dann kann die Suche nach den passenden Grüften für die passenden Vampire beginnen. Immerhin sind insgesamt 60 Stück in den 60 Grüften für den kommenden Tag "schlafen" zu legen. Doch ein Vampir kann nur in eine Gruft, wenn der Gruftdeckel die passende "Gruftfarbe" hat, wie er selbst. Von außen schauen alle Deckel natürlich gleich grau und unscheinbar aus. Wer an der Reihe ist, kann einen beliebigen Gruftdeckel aufheben. Auf der Unterseite hat dieser eine "Gruftfarbe" und sollte diese mit einem der beiden aufgeschlagen Vampire, die man vor sich liegen hat, übereinstimmen, dann darf man den Blutsauger auch dort zur Ruhe betten. Wenn man das auf Anhieb schafft, kann man es gleich mit dem nächsten Gruftdeckel und dem nächsten eigenen Vampir versuchen, doch meistens hat man hier nicht die passenden Farben. Damit endet der Zug, doch zuvor darf man noch eine kleine Gemeinheit tun: Man kann eine Knoblauchzehe in der geöffneten aber unpassenden Gruft versenken. Dann ist diese für den nächsten Schlafplatzsucher unbrauchbar. Denn wie jedermann weiß, ist Knoblauch ein Greul für jeden echten Vampir.

Im Laufe der Zeit füllen sich die Grüfte mit Vampiren und sehr bald hat man den Überblick verloren. Da kann es dann durchaus vorkommen, dass man eine bereits benutzte Gruft wieder öffnet und dann einen dieser blutgierigen Sauger bereits schlafend findet. Zur Strafe muss man einen Holzpflock vom Spielplan nehmen. Das ist anfangs nicht so schlimm, doch sobald man drei davon eingesammelt hat, bekommt man von den Kollegen einen Vampir geschenkt, den man dann noch zusätzlich unterbringen muss. Doch auch andere Gehässigkeiten helfen in diesem Spiel die Stimmung zu heben: So darf man demjenigen, der eine Gruft mit "innenliegender" Knoblauchzehe öffnet, ebenfalls einen Vampir abtreten. Zusätzlich gibt es natürlich auch noch Ratten, denn wo sonst sollten sich diese Viecher herumtreiben, wenn nicht in den kühlen "Betten" der Draculasprösslinge. 6 Stück liegen davon unter den Gruftdeckeln und wenn man eine solche Ratte findet, löst man eine Rattenplage aus: Dann darf man so viele Grüfte öffnen, wie man will und wer ein gutes Gedächtnis hat, kann sich dabei natürlich einiges merken.

"Dicke Luft in der Gruft" ist ein Vampir-Memory-Spiel, das im Gegensatz zu "normalen" Gedächtnisspielen gegen Ende zu immer schwieriger wird. Doch gerade dadurch wird es auch für die ganze Familie immer lustiger. Nicht umsonst hat es trotz seines erst kurzen Lebens bereits heute eine richtige Fangemeinde bekommen.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Dicke Luft in der Gruft

Hersteller

Zoch

Erfinder

Norbert Proena

Design

Victor Boden

Spieldauer

20 - 25 min

Spieler

2 - 6, ab 6 Jahren

Kategorie

Gedächtnisspiel

Preis

ca. 30,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.