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Die guten und die bösen Geister


Im Jahre 1982 brachte Schmidt ein Spiel vom Altmeister unter den Spieleerfindern Alex Randolph auf den Markt, das unter dem Titel "Die guten und die bösen Geister" über viele Jahre hindurch für alle Geisterjäger beinahe zur Pflichtlektüre zählte. In der Folge wechselte es zu MB und wurde schließlich 1992 bei Noris aufgelegt, wo es einige Jahre hindurch Furore machte. Nach einigen Jahren "geistlosen Intermezzos" hat im heurigen Jahr der kleine Drei-Magier-Verlag dieses gelungene Zweierspiel nochmals zu neuem Leben erweckt.

Erfahrungsgemäß ist es gar nicht so einfach, gute von bösen Geistern zu unterscheiden. Jedenfalls berichten dies all jene, die des öfteren mit dieser Spezies zu tun haben: Denn beide Vertreter - egal wie sie dem Menschen gesinnt sind - tragen üblicherweise Leintuch als Berufstracht, sind durchscheinend und meist auch in der Lage, durch Türen, Mauern und Fenster zu gehen, ohne dabei irgendetwas zu beschädigen oder Geräusche zu verursachen. Auch wenn die Spielgeister des Randolph-Spiels mit diesen typischen Qualitäten nicht aufwarten können, so ist es doch auch hier nicht auf Anhieb möglich, die guten von den bösen Kerlen zu unterscheiden. Es haben zwar die guten einen blauen und die bösen einen roten Fleck auf ihrem Hinterteil, doch das sieht nur ihr Besitzer, nicht aber der Gegner. Daher weiß zum Zeitpunkt der frei wählbaren Startaufstellung auch keiner vom anderen, wie er seine Geister auf dem Spielbrett verteilt hat. Ziel ist es, im Laufe des Spieles entweder alle gegnerischen bösen Geister zu schlagen oder aber einen eigenen guten Geist auf der gegnerischen Seite ins Freie zu bringen. Feindliche Figuren können dadurch geschlagen werden, indem man mit einem eigenen Geist auf dasselbe Feld fährt, auf dem auch der Gegner steht und dann folgt ein sogenannter "Raubversuch": Hier ist Bluff das dominierende Element: Sollte der Gegenspieler ein glückliches Gesicht machen, ist man anscheinend gerade dabei, einen seiner bösen Geister zu rauben - oder - vielleicht macht er das ganz bewusst, um selbst davon zu profitieren? Wenn man schließlich die Wahrheit erfährt, ist es sicher zu spät. Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum sich gute Schauspieler in diesem Spiel viel leichter tun.

Doch hier soll nichts weiter verraten werden, denn dieses kleine Spiel ist mehr als eine Runde wert. Noch dazu dauert es nur wenige Minuten, sodass es üblicherweise eine Partie nach der anderen erfordert. Und dabei stellt sich nicht selten eine richtiggehende Sucht nach einer Revanche ein. Denn wer lässt sich schon gerne seine guten Geister wegnehmen? Es sei denn, er ist bereits vorher von allen guten Geistern verlassen.....

Birgit und Peter Költringer

Titel

Die guten und die bösen Geister

Hersteller

Drei Magier Verlag

Erfinder

Alex Randolph

Design

J.Rüttinger/Rainer Libera

Spieldauer

5 - 20 Minuten

Spieler

2, ab 10 Jahre

Kategorie

Taktik/Bluffspiel

Preis

ca. 230,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.