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ACHTUNG STÄDTEPLANUNG!


Titel: "drunter und drüber"
Hersteller: Hans im Glück
Erfinder: Klaus Teuber
Design: Franz Vohwinkel
Spieldauer: ca. 30 - 45 Minuten
Spieler: 2 - 4, ab: 9
Kategorie: Familienspiel
Preis: ca. 500,-- ÖS

Wie in Schilda auf Stadtmauern, Straßen und Wassergräben vergessen wurde.

In der weltberühmten Stadt der Schildbürger hatte sich eines Tages eine Katze verlaufen, welche von den Bürgern für einen ganz gefährlichen "Maushund" gehalten wurde. Sofort schmiedeten sie Pläne, wie man dieses Tier vertreiben könnte und bald war auch schon ein Ausweg gefunden: Man begann die Stadt systematisch auszuräuchern. Auf diese Weise wurde zwar der "Maushund" erfolgreich vertrieben, gleichzeitig aber auch die Stadt vollständig in Schutt und Asche gelegt.

Sofort wurde eine Stadt aufgebauen und das in typischer Art und Weise: Jeder baute wie und wo er wollte und so entstanden fensterlose Museen, dreieckige Rathäuser, hohe Schultürme, unzählige Kirchtürme ohne Kirchen und eine wahre Unmenge von öffentlichen Toilettenhäuschen. Doch als das neue Schilda fertig war, stellten die Bürger fest, daß sie auf Stadtmauern, Straßen und Wassergräben vergessen hatten, die nun nachträglich eingebaut werden mußten. Kein Wunder, daß dadurch ein totales Chaos entstand.

Diese Geschichte ist gleichzeitig auch die Basis des neuesten Hits von Klaus Teuber, welches dementsprechend auf den Namen "drunter und drüber" hört. Hier können sich zwei bis vier begeisterte Baumeister als Schildbürger versuchen und ganz nach Belieben Stadtmauern, Flüsse und Straßen errichten, die auf Kärtchen abgebildet sind und über die halbfertige Stadt am Spielfeld verteilt werden. Und weil im Prinzip jeder überall bauen kann, werden so auch viele vorhandene Bauten einfach wieder zugedeckt. Da aber jeder Mitspieler einiger dieser merkwürdigen Bauten besitzt, versucht er natürlich zu verhindern, daß die Kollegen gerade über seine Gebäude drüberbauen. Und damit das Ganze noch einen zusätzlichen Reiz erhält, weiß niemand, welche Gebäude wem gehören. Besonders problematisch sind die Toilettenhäuschen: Sie gehören der Stadt und daher muß abgestimmt werden, wenn ein solches "öffentlich interessantes Objekt" überbaut werden soll. Da geht es dann häufig wie beim Pokern zu, da sich diese Bedürfnisbauten meist in der Nähe von gefährdeten Gebäuden befinden. Am Ende des Spieles bekommt jeder für seine unüberbauten Häuser Punkte und es wird abgerechnet.

In "drunter und drüber" ist es Klaus Teuber wieder einmal gelungen, ein Spiel zu basteln, welches zwischen Taktik, Bluff und Zufall angesiedelt ist und stets spannend ist. Dieses Spiel ist aber nicht nur allen Familien sehr zu empfehlen, sondern vor allem auch vielen Städteplanern anzuraten: Vielleicht gäbe es dann in Zukunft weniger Chaos in unserer Welt.....

von Peter und Birgit Költringer

Verpackung:

5

Material:

5

Design:

6

Spielregel:

6

Originalität:

6

Spielreiz:

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.