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Dumm GELAUFEN!


Kennen sie Murphys Gesetz? Im Prinzip läuft es daraus hinaus, dass alles was schief gehen kann auch tatsächlich schief geht und auch noch alles andere. Auch wenn dies der Beginn einer Spielerezension ist, bedeutet das nicht, dass wir heute einmal zur Abwechslung das mieseste Spiel vorstellen, dass sich unter den leider zahlreichen Leidensgenossen in der Spielebranche tummelt.

Es soll auch nicht bedeuten, dass man sich am Ende einer Runde schlechter als der schlechteste Mensch fühlt, sondern die Rede ist hier ausschließlich von dem, was die Spielmechanik vorgibt: Hier ist einem Ziel nachzulaufen, dass sich aber dauernd ändert und wenn man nicht schnell genug ist, dann ist es weg. Und ein neues ist da, das sich ebenfalls dauernd ändert, wenn man nicht schnell genug ist, sonst ist auch das weg. Und danach kommt ein neues und auch hier lässt Murphy grüßen: Es geht eben alles schief! Oder besser gesagt, beinahe alles und von diesem "beinahe" lebt jeder Spieler.

"Dumm gelaufen" ist der Titel dieses Kartenspieles: Hier erhält jeder Spieler eine so genannte "Murphykarte", auf der eine Aufgabe zu lösen ist: Einer muss mindestens neun rote Karten sammeln, ein anderer darf keine gelbe haben, ein dritter muss Karten zusammenbringen, die mindestens die Gesamtsumme 88 ergeben und so weiter. Neben "Murphykarten" gibt es auch noch 72 ganz normale Zahlenkarten zwischen eins und elf in drei Farben, die entsprechend der Aufgabestellung auf der Hand zusammenzustellen sind: Und um das Ganze überhaupt lösbar zu machen, kann man nicht nur Karten ablegen und neue von einem verdeckten Stapel nehmen, es darf auch von zwei offenen Stapeln genommen werden oder aber mit offen aufliegenden Karten getauscht werden. Wer als erster sein Ziel erreicht hat, zeigt sein passendes Blatt den anderen. Und nun müssen alle eine neue persönliche "Murphykarte" ziehen und alles beginnt von vorne: Wer Glück hat, kann von den zuvor gesammelten Karten zumindest einige behalten, wem hingegen das Pech hold ist - und nach Murphy geht eben meistens alles schief - der kann nicht nur völlig neu zu sammeln beginnen, sondern er muss auch noch die alten Karten loswerden, da er sie eigentlich schon gar nicht mehr haben darf. Wer in diesem katastrophalen Wettlauf als erster drei seiner Aufgaben erledigen konnte, der ist Sieger.

"Dumm gelaufen" ist ein kleines, flottes Kartenspiel, das niemals langatmig wird. Die Anleitung ist prägnant, übersichtlich und leicht verständlich. Möglich, dass die Grafik nicht jedermann Sache ist, doch der Spielspaß und Spielefrust ist sicherlich über viele Runden hinweg garantiert und das ist wohl das Allerwichtigste.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Dumm gelaufen

Hersteller

F.X.Schmid

Erfinder

Hajo Bücken, Dirk Hanneforth

Design

Uwe Schildmeier

Spieldauer

20 - 30 min

Spieler

2 - 6, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 180,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.