LUDING

DURCH DIE WÜSTE

Doch man kann dieses Thema heutzutage durchaus ohne Hitzeschock in unseren Breiten behandeln: Geruchlos, ungefährlich und vor allem höchst amüsant. Gemeint sind damit die vielen Wüstenspiele, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Unter den neueren ragt vor allem eines ganz besonders heraus, auch wenn es auf den eher banalen Titel "Durch die Wüste hört". Denn bereits beim Öffnen der Schachtel kommt Freude auf: Da finden sich Unmengen an Kamelen in fünf verschiedenen Pastelltönen, bunte Reiter, die auf die Tiere passen und ein "Wüstenspielfeld" mit einigen Wasserlöchern, das trotz des vielen Sandes gar nicht so öde und leer wirkt, wie man es annehmen würde. In den ersten Runden werden die Kamele mit Reitern reihum über die Wüstenfelder verteilt, danach beginnt die eigentliche Erschließung des Spielplanes: Wer an der Reihe ist, setzt 2 Kamele einer beliebigen Farbe, die immer mit dem zu Beginn gesetzten Kamelreitern der eigenen Farbe verbunden sein müssen. So entstehen für jeden Spieler Kamelkarawanen, die bald farbenprächtig die ganze Gegend durchziehen. Was wem gehört, erkennt man am jeweiligen Kamelreiter, denn der hat die Farbe des jeweiligen Spielers. Wird schließlich das letzte Kamel einer Farbe gesetzt, endet das Spiel und es folgt die Abrechnung: Hier gibt es für die längste Karawane einer Farbe ebenso Punkte wie für eingeschlossene Wüstenfelder, für Wasserlöcher und für Oasen. Klarerweise ist am Ende derjenige mit den meisten Punkten Sieger des Spieles.

Wer "Durch die Wüste" nur einmal gespielt hat, weiß wohl kaum, worum es hier eigentlich geht, denn wie und wo man die besten Kamelplätze findet, lernt man erst im Laufe der Zeit und so offenbart sich der ausgeklügelte, äußerst gelungene Spielmechanismus auch nur langsam. Doch nach einigen Runden hat man bemerkt, dass der Sieg meist aus einer Mischung von verschiedenen taktischen Überlegungen besteht, die vom Blockieren des Gegners bis zum Einschließen von bestimmten Wüstenarealen reichen.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.