Vor Jahrtausenden entstand in Mesopotamien eine der ersten Hochkulturen der Erde: Das Reich der Sumerer. Die Lage zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris begünstigte diese Kulturen, denn nur wo Ackerbau möglich war, konnten aus Nomaden sesshafte Völker werden. Neben einem ausgeklügelten Bewässerungssystem entstand dort auch die Keilschrift und das erste überlieferte Gesetzbuch, mit dem König Hamurabi wohl Geschichte geschrieben hat.. Wahrscheinlich ist in dieser Zeit auch von den Bauern dieses Volkes das "Rad" erfunden worden.
Dies ist der historische Hintergrund von "Euphrat & Tigris": Jeder Spieler versucht, eigene Siedlungen zu großen und mächtigen Königreichen heranwachsen zu lassen. Dafür gibt es dann Siegpunkte. Der Spielplan zeigt das Zwischenstromland mit insgesamt zehn kleinen Siedlungen. Jeder Spieler wählt sich "seinen" Stamm aus, mit dem er Königreiche entstehen und wachsen lassen will. Dafür stehen ihm 4 Holzplättchen zur Verfügung, die den König, den Priester, den obersten Händler und den Anführer der Bauern darstellen. Zusätzlich erhält man auch noch Zivilisationsplättchen für diese vier Personen, mit denen man ein Königreich erweitern kann: Da gibt es dementsprechend Tempel, Äcker, Städte und Märkte. Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen vier verschiedenen Aktionen: Er kann eines seiner vier Holzplättchen setzen bzw. versetzen und damit eine Siedlung in Besitz nehmen; ein Zivilisationsplättchen kann gelegt und damit eine Siedlung ausgebaut werden; weiters kann man sich auch statt dessen neue Zivilisationsplättchen holen (wer kann schon nur Äcker oder nur Tempel brauchen?) oder aber man kann auch ein sogenanntes "Katastrophenplättchen" spielen und damit ein Stück Land so verwüsten, dass es für das ganze Spiel nicht mehr benutzbar ist.
Da sehr bald der Platz zwischen den Siedlungen eng wird, kommt es zum Kampf zwischen den Anführern, manchmal aber verschmelzen zwei Königreiche auch miteinander. Im Laufe der Zeit können dabei Siegpunkte angesammelt werden, die schließlich über die Herrschaft in Mesopotamien und auch über den Sieg entscheiden.
Die hier dargestellte Spielanleitung ist stark vereinfacht. "Euphrat & Tigris" wirkt beim ersten Mal auch ziemlich kompliziert. Doch der "Durchblick" kommt bestimmt! Bis dahin kann man sich aber bereits am wirklich gelungen Design sowie an einigen strategischen "Schachzügen" erfreuen, die man vielleicht schon etwas früher verstanden hat als der Nachbar......
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
EUPHRAT & TIGRIS |
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Hersteller |
Hans im Glück |
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Erfinder |
Reiner Knizia |
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Design |
Doris Matthäus |
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Spieldauer |
60 - 90 Minuten |
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Spieler |
2 - 4, ab 10 Jahren |
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Kategorie |
Strategiespiel |
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Preis |
ca. 580,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
6 |
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Regelgestaltung |
5 |
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Ausführung |
6 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.