LUDING

Expedition

Queen Games gab der überarbeiteten Fassung den Titel "Terra X" und die erste Auflage fand reißenden Absatz. Doch der ZDF hatte damit gar keine Freude: Zur gleichen Zeit brachte der große Deutsche Fernsehsender gerade eine Serie über rätselhafte Plätze der Erde, welche ebenfalls "Terra X" hieß. Prompt wurde der Name für das Spiel verboten und "Terra X" mutierte in Windeseile zu "Expedition". Unter diesem Titel erfreut es sich bis heute großer Beliebtheit.

Auf 79 Expeditionskarten finden sich rätselhafte Stätten unseres Erdballs: Die Liste reicht vom sagenhaften Mondtempel Marib in Jemen bis zum Wikingerschiff in Grönland. Jedes der Objekte ist auf der Karte auch mit einigen Zeilen näher beschrieben. Insgesamt werden drei Expeditionen gleichzeitig auf die Reise geschickt, die Spieler bekommen zu diesem Zweck Reisegutscheine und Etappenpfeile, mit denen sich die Hobbyforscher durch die Wildnis schlagen und - wenn sie an der Reihe sind - bei einer davon einfach "weiterbauen" können. An bestimmten Stationspunkten, die es zu erreichen gilt, kann man weitere Etappenpfeile platzieren oder aber zusätzliche Reisegutscheine erhalten, manchmal bekommt man dort auch einen Chip zur Belohnung. Wer ein Expeditionsziel erreicht hat, deckt sofort eine neue Expeditionskarte auf und eine weitere Forschungsreise beginnt. Insgesamt hat jeder Forscher in Abhängigkeit von der Anzahl der Mitspieler zwischen acht und zwölf Expeditionsziele zu erreichen. Wer sein Kontingent als erster geschafft hat oder aber seine Etappenpfeile aufgebraucht hat, beendet auch das Spiel. Im Rahmen der Abrechnung zählen alle erworbenen Chips und erreichten Reiseziele positiv, nicht erledigte Aufträge und auf dem Spielplan zurückgelassene Chips schlagen sich hingegen negativ zu Buche.

"Expedition" ist ein Familienspiel, das einiges an taktischen Möglichkeiten bietet: Denn mit Hilfe von roten und grünen Sonderfeldern kann man sich recht "billig" und "rasch" weiterbewegen, auch kann man unter bestimmten Umständen eine Expedition schließen und den bis dorthin benutzten Weg mit einer Abzweigung zu einem anderen Ziel umbauen. Auf diese Weise kommt man auch in die entlegensten Gegenden, die sonst wohl kaum erreichbar wären und hat so bis zuletzt noch gute Chancen, doch noch der siegreichste Forscher der Runde zu werden.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.