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GRAND PRIX VON "FAIR PLAY"


Egal ob Formel I, II oder III, ob Tourenwagen-, Seifenkisten- oder Radrennen, es ist der Wunsch des Menschen, sich mit seinesgleichen zu messen und nach Möglichkeit auch zu gewinnen. Für all die jenigen, welche für solche Art von Kämpfen nicht die Zeit, die Lust oder aber auch die Fähigkeiten haben, wurden die Rennspiele erfunden (zumindest wäre das ein gutes Argument dafür gewesen).

Das heute vorgestellte Spiel gehört in diese Rubrik und es bietet im Vergleich zu vielen anderen "Geschwistern" zusätzlichen Reiz. So fällt bereits zu Beginn auf, dass es keinen fixen Spielplan gibt. Statt dessen wird dieser aus insgesamt 48 Streckenkärtchen während des Spieles zusammengebaut. Hier finden sich Teile für Werkstätten, Eng- und Baustellen, Tankstationen und verständlicherweise auch ein Start- und ein Zielfeld. Mit schönen kleinen Oldtimern, welche unterschiedliche Motorhaubenfarben haben, muss der Streckenkurs bewältigt werden. Zusätzlich gibt es auch noch Aktionskarten, die den Teilnehmern der Rallye Vor- und Nachteile bringen können und von entscheidender Bedeutung sind.

Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Rennfahrer außer seinem Auto auch drei dieser Aktionskarten. Die Streckenkarten werden gemischt und nur die Startkarte wird herausgelegt. Wer an der Reihe ist, kann mit dem Spezialwürfel würfeln. Den Punkten entsprechend werden Streckenkarten aufgelegt und der eigene Wagen darf vorwärtsfahren. Danach wird eine zusätzlich Aktionskarte gezogen und zu den Handkarten gesteckt. Nun bietet der Rennfahrer, der gerade an der Reihe ist, einem seiner Kollegen eine Karte an. Der kann sie nehmen oder aber auch ablehnen. Wenn er die Karte nimmt, muss er die darauf vermerkte Aktion sofort ausführen. Doch wie bereits angekündigt, gibt es hier nicht nur gute Dinge: Denn neben zusätzlichen Zugpunkten kann hier zum Beispiel auch ein Motorschaden, eine Panne oder ein Reifenschaden auftauchen. Man muss sich also sehr genau überlegen, was man nimmt oder auch nicht und vieles hängt dabei vom Pokerface des Kartenanbieters ab. Das Spiel ist zu Ende, wenn die Zielkarte gelegt wird, die sich ebenfalls irgendwo unter dem Stapel befindet.

"Fair play" ist eindeutig Rennspiel, denn es gewinnt der Schnellste. Doch die Geschwindigkeit wird hier nur zu einem Bruchteil vom Würfelglück bestimmt. Den Hauptfaktor stellt hier die Bluffkomponente dar, denn jeder Spieler muss versuchen, den Kollegen möglichst erfolgreich dadurch zu bremsen, dass er ihm schlechte Aktionskarten "unterjubelt". Und das sorgt unabhängig vom eigentlichen Spielziel für den ganz speziellen gruppendynamischen Reiz, den dieses Spiel zweifelsohne hat.

 

Birgit und Peter Költringer

Titel

Fair play

Hersteller

EG Spiele

Erfinder

EG Spiele

Design

EG Spiele

Spieldauer

30 - 60 Minuten

Spieler

3 - 6, ab 10 Jahren

Kategorie

Rennspiel mit Bluff

Preis

ca. 230,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6

 


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.