Luding Logo

LUDING


DER FLIEGENDE HÖLLANDER - Kaufleute auf den

Weltmeeren

Einst lebte ein ehrgeiziger holländischer Kapitän, der mit seinem Schiff allen Gefahren des Meeres trotzte. Als es ihm an einem stürmischen Tag nicht gelingen wollte, ein Kap zu umsegeln, schwor er beim Teufel, es solange zu versuchen, bis er es schließlich schaffen würde. Doch Luzifer nahm ihn beim Wort und der Holländer war dazu verdammt, bis zum jüngsten Tag auf den Weltmeeren umherzuirren. Nur alle Jahrhunderte durfte er einmal an Land gehen und nach einer Braut Ausschau halten, welche ihn - wenn sie ihm bis in den Tod treu ergeben war - von seinem Schicksal erlösen konnte.

Sicherlich kennen die meisten von uns die entsprechende Oper von Richard Wagner, welche diesem Seefahrer ein eindrucksvolles Denkmal gesetzt hat. Doch der Stoff ist viel älter: Bereits vor fast tausend Jahren kannte man die Sage über den Holländer im ganzen Abendland: Sein schwarzes Schiff war auf den Weltmeeren gefürchtet und fast jeder Kaufmann soll all sein Hab und Gut verloren haben, wenn er diesem Geisterschiff begegnete. Daß jene Sage auch so manch einen Spieleerfinder anregen sollte, war naheliegend. Ein Abenteuerspiel zu diesem Thema lag daher schon längst in der Luft, nun gibt es dieses Spiel bereits seit 2 Jahren, jedoch jetzt unter neuer Produktion.

Im "fliegenden Holländer" ist jeder Mitspieler mit seinem Spielstein ein Kaufmann auf den Weltmeeren, der reich werden kann, wenn er nicht gerade dem "Holländer" begegnet. Dieser sagenumwobene Seemann fährt ebenfalls als Spielfigur über die Meere des Spielplanes, gehört aber niemandem. Mittels Aktienkauf können sich nun die einzelnen Mitspieler an verschiedenen Schiffahrtslinien beteiligen. Zusätzlich sollen auch Hufeisen mit Punktewerten erworben werden, die man als Schutz gegen den "Schiffahrtsschreck" einsetzen kann. Zusätzlich würfelt in jeder Spielrunde ein Spieler mit zwei Spezialwürfeln, um den Holländer versetzen zu können. Wenn die so erzielte Zahl der eigenen Zahl an Hufeisen nahe kommt, kann man den gefürchteten Seemann bewegen. Natürlich wird man ihn möglichst weit von den eigenen Schiffen wegbefördern und den anderen Genossen auf den Hals hetzen. Wen der Holländer jedoch erwischt, dessen Aktien sind mit einem Male völlig wertlos. Das Spiel endet nach insgesamt 18 Runden: Wer dann die wertvollsten Aktien besitzt, der hat gewonnen.

Es bleibt zu hoffen, daß "Der fliegende Holländer" nun den Erfolg hat, der ihm aufgrund der Spielidee und der Ausführung durchaus zusteht. Einziger wirklicher Hemmschuh ist die Spielanleitung, die anfangs recht kompliziert wirkt. Es ist es aber durchaus wert, sich durch diese schwierige Phase hindurchzukämpfen. Denn wer einmal dem Holländer verfallen ist, der bleibt auch für viele weitere Runden ein treuer Anhänger dieses Spieles.


DER FLIEGENDE HOLLÄNDER:

Titel

Der fliegende Holländer

Hersteller

Parker

Erfinder

Klaus Teuber

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

40 - 60 Minuten

Spieler

3 - 6, ab 12 Jahre

Kategorie

Abenteuerspiel

Preis

ca. 440,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

4

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.