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UFOS SIND GELANDET!


Titel: Fliegende Untertassen
Hersteller und Vertrieb: Noris
Erfinder: Michael Rüttinger
Design: Johann Rüttinger
Spieldauer: 30 - 60 Minuten
Spieler: 2 - 5, ab: 10
Kategorie: Familienspiel
Preis:

Stellen Sie sich vor, Sie machen an einem schönen Sommertag einen Spaziergang durch die Natur. Sie hören die Vögel singen und den Wind in den Bäumen rauschen. Das Gurgeln einer Quelle vervollständigt diese Idylle noch. Doch plötzlich sehen Sie eine fliegende Untertasse, die eine Waldschneise herabfliegt und auf einer großen Wiese vor Ihnen landet. Sie schließen kurz die Augen, doch das nützt nichts: Ganz im Gegenteil, denn inzwischen sind ganze Schwärme von Ufos in verschiedener Größe auf der Wiese gelandet. Außerirdische springen aus ihren Raumschiffen und zerlegen diese in je 9 Einzelteile, welche sie über die Wiese verstreuen. Und noch etwas machen diese kleinen grünen Männchen mit ihren komischen Spiralen auf dem Kopf: Alle Ufoteile werden so aufgelegt, daß man ihre Farben nicht mehr erkennen kann. Doch irgendetwas scheint mit unseren grünen Freunden nicht in Ordnung zu sein, denn sie schaffen es nach einem kurzen Ausflug auf unserer Erde nicht mehr, ihre Ufos wieder zusammenzubauen. Sie bitten daher die Menschen um Hilfe....

Diese Vorgeschichte ist gleichzeitig auch schon der Einstieg zu dem neuen, unkonventionellen Spiel "Fliegende Untertassen" der Brüder Rüttinger, die sich schon durch mehrere gute Spielideen einen Namen in dieser Branche gemacht haben. Die oben erwähnte Wiese ist auf dem Spielbrett abgebildet, zu Beginn werden hier die Ufokärtchen so aufgelegt, daß man nur die Rückseite sieht. Vor diesem "Trümmerhaufen" an Ufos stehen mehrere grüne Männchen mit Spirale am Kopf. Jeder Spieler, der an der Reihe ist, muß nun würfeln und je nach Augenzahl eines der Männchen auf unterschiedlich gefärbten Feldern weiterbewegen. Dann kann er sich einen der Teile nehmen, betrachten, merken und wieder mit der Rückseite nach oben zurücklegen. Oder aber er zeigt einfach auf ein Kärtchen und behauptet, daß dieser Teil rot, gelb, grün, blau oder silbern ist. Nun können ihm das die anderen Mitspieler glauben, oder aber es bezweifeln. Das Kärtchen wird umgedreht: Wenn die Behauptung richtig war, gehört dieser Ufoteil dem Spieler und er kann demjenigen, der ihn bezweifelt hat, noch einen Teil zusätzlich wegnehmen. Falls die Behauptung aber falsch war, darf der Zweifler die Karte nehmen und sich noch dazu eine vom frechen "Hasardeur" holen. Zusätzlich kann man durch das Würfeln ein Ufomännchen auch auf ein sogenanntes "Kampffeld" bewegen. Dort darf man einen beliebigen Mitspieler zum Kampf auffordern: Dabei muß jeder der beiden ein beliebiges Kärtchen aufschlagen. Wer den höheren Ufoteil aufschlägt - dies hängt vom Bestandteil beziehungsweise seiner Farbe ab - hat diesen Zweikampf gewonnen. Er kann sich nun vom Verlierer einen weiteren Ufoteil nehmen. Aus allen Kärtchen, die man auf diese Weise während des Spieles erhält, können schließlich Ufos gebaut werden: Es gibt Einsitzer, Viersitzer und Neunsitzer. Dementsprechend viele Punkte werden auch pro Ufo am Ende vergeben. Wer es schafft, sich zumindest eines der grünen Männchen zu besorgen - auch das geht mit dem Würfel - kann den Wert seiner Ufos noch erhöhen. "Meisterufobauer" ist zuletzt derjenige, welcher die meisten Punkte erzielt hat.

So sind die "Fliegenden Untertassen" eine gelungene Mischung zwischen Merkspiel, Glück und Bluff. Es kommt nicht selten vor, daß ein Spieler sich tatsächlich viele Kärtchen merkt und daher mit Recht behauptet, welche Farbe wo liegt, doch weit häufiger sind diejenigen unter den Ufobauern, die mit einer Überzeugung und Selbstsicherheit etwas behaupten, von dem sie überhaupt keine Ahnung haben. Je überzeugender dies geschieht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß niemand daran zweifelt und man daher auch auf diesem Wege Ufos bauen kann.

Es gibt auch Stimmen, die dieses neue Spiel negativ beurteilen, doch dürfte dies wohl am ehesten daran liegen, daß anfangs alles etwas konfus anmutet, denn die Kombination von mehreren Elementen führt auch zwangsläufig zu einer Verkomplizierung der Spielanleitung. Doch wir glauben, daß der Versuch, diese Anfangsschwierigkeiten zu überwinden durchaus lohnend ist, denn bei den "Fliegenden Untertassen" sorgen nicht nur die Elemente des Glücks, des Bluffs und des Merkens, sondern auch die Austattung für ein insgesamt gelungenes Spiel.

von Dr.Peter und Birgit Költringer

Verpackung:

5

Material:

5

Design:

5

Spielregel:

4

Originalität:

6

Spielreiz:

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.