LUDING

Fluxx


Üblicherweise kauft man ein Spiel in einer Schachtel. Die öffnet man dann und danach geht es an das Lesen der Spielanleitung. Bis daher stimmt auch für dieses Spiel alles, doch irgendwie wird man relativ rasch ratlos, wenn man schließlich beginnt, die Karten von "Fluxx" tatsächlich auszuspielen. Denn hier gibt es zwar eine Spielregel, doch die ist alles andere als fix: Und kaum glaubt man den Sieg vor Augen zu haben, ändert sich auch schon die Spielregel. So absurd das klingt, das ist durchaus lustig!

Insgesamt gibt es 89 Karten: Ein Teil davon sind Regelkarten mit Spielregeln, ein Teil Zielkarten, auf denen Gegenstände abgebildet sind, die man braucht um zu gewinnen und der dritte wesentliche Teil sind die so genannte Motivkarten, auf denen die Gegenstände abgebildet sind, die man für die Zielkarten braucht. Zu Beginn erhält jeder Teilnehmer ein paar zuvor gut gemischte Karten und in der Mitte des Spieltischs liegt eine "Grundregelkarte". Sie besagt, dass man eine Karte ziehen und eine Karte offen ablegen darf. Dadurch ergibt sich dann auch sehr bald ein Spielziel. Denn sobald ein Spieler eine "Zielkarte" abgelegt hat, weiß man, welches Motiv den Sieg bringt: Da ist zum Beispiel ein Toaster darauf abgebildet und nun suchen alle Mitspieler fieberhaft nach einer Motivkarte mit Toaster, denn dann hat man sofort gewonnen. Doch schon ist der nächste an der Reihe und der legt eine neue Regelkarte ab: Nun hat jeder drei Karten zu nehmen und zwei abzuwerfen. Natürlich sind da auch wieder Zielkarten darunter und nun ist der Toaster gar nicht mehr das Ziel sondern eine Taube. Und während nun jeder nachschaut, ob man nicht eine Taube in der Hand hält, spielt jemand eine neue Regelkarte: Nun sind bis auf eine Karte sofort sämtliche abzugeben. So manchen freut das, andere hingegen wieder weniger, denn vielleicht hat man sich schon eine Regelkarte vorbereitet, um die Spielregel nach seinen Gutdünken zu modifizieren. Oder aber er hatte die passende Zielkarte und die entsprechende Motivkarte, was nicht selten - wenn man genug Karten gleichzeitig ausspielen darf - auch den Sieg bedeutet. Jedenfalls diesmal wurde wohl nichts daraus, doch in den nächsten 20 Minuten ändern sich die Spielregeln und die Ziele wahrscheinlich noch 40 - 50 Mal, sodass man durchaus noch alle Chancen hat.

"Fluxx" ist ein chaotisches Spiel, doch gerade das macht Spaß. Man hat das ständige Gefühl, keine Ahnung zu haben, worum es geht und doch lernt man im Laufe der Zeit, mit diesen sich ständig ändernden Regeln umzugehen. Und meist siegt man ebenso plötzlich wie man zuvor schon gedacht hat, zu verlieren und damit bekommt dieses kleine Kartenspiel einen ganz besonderen Reiz: Hier ist wohl alles verwirrend, doch hier soll auch verwirrt werden und wenn alle verwirrt sind, ist das erfahrungsgemäß auch für alle einfach erfrischend verwirrend lustig?.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Fluxx

Hersteller

Andrew Looney

Erfinder

Amigo

Design

Barbara Spengler

Spieldauer

15 - 20 min

Spieler

2 - 6, ab 8 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 7,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.