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IMMOBILIENHANDEL AUF ABWEGEN: FOR SALE


Mühle 10 Millionen, Inselhaus 6 Millionen, Haus aus dem 19.Jahrhundert - etwas windschief - 3 Millionen und ein Iglu um eine runde Million! Dies ist im wesentlichen die Palette der mehr oder weniger fragwürdigen Objekte, die man im kleinen Immobilienladen des Spieleerfinders Stefan Dorra erwerben kann. Doch damit noch nicht genug: Man zahlt hier mit Scheck und einige davon sind nicht gedeckt!

Bereits dadurch wird klar, worum es in diesem Spiel geht: Bluff, Bluff, Bluff und ein bisschen Taktik! Im Prinzip läuft "For Sale" in zwei Phasen ab: Zuerst müssen die Immobilien, deren Schätzwert zwischen einer und zwanzig Millionen liegt, ersteigert werden, danach sind sie gegen Schecks einzulösen und am Ende zählt Cash- und Scheckvermögen zusammen. Gleichzeitig werden immer mehrere Immobilien versteigert: Mit kleinen Plastikgeld wird geboten. Zur Auswahl stehen zum Beispiel eine Burg um neunzehn, ein Leuchtturm um fünfzehn und das besagte Iglu um eine Million - die Währung sei dahingestellt: Nun bietet der Erste einen Plastikchip (dies steht für eine Million), der zweite zwei Plastikchips und der Dritte ebenfalls zwei. Der Erste passt nun und erhält dafür gratis das Iglu, der Zweite erhöht auf drei Chips, während sein Konkurrent nun ebenfalls passt. Der Sieger erhält somit um drei Millionen die Burg, während der Zweitplatzierte den Leuchtturm bekommt, doch er muss "Verlierer" der Versteigerung nur den halben Preis, also von seinen zwei gebotenen Chips nur einen bezahlen. Sicher kein schlechtes Geschäft. Auf diese Weise werden schließlich alle Immobilien unter die Leute gebracht.

Danach beginnt Phase zwei. Nun werden gleichzeitig mehrere Schecks aufgeschlagen, welche von Null bis zu zwanzig Millionen reichen. Gleichzeitig bieten nun die Mitspieler jeweils eine ihrer Immobilien: Das höchste Gebot erhält den höchsten Scheck und dann geht es in fallender Reihenfolge weiter. Auf diese Weise werden schließlich alle Immobilien in Schecks umgewechselt.

Abschließend erfolgt die Abrechnung: Übrig gebliebenes Plastikgeld aus der Immobilienkaufphase darf hinzugerechnet werden und wie nicht anders zu erwarten siegt am Ende der reichste Immobilienhai.

"For Sale" war bis jetzt in einer kleinen Verpackung der Firma Ravensburger erhältlich. Ab heuer wird es von der "Ravensburger-Neuerwerbung" FX Schmid leider in deutlich größerer Verpackung und entsprechend angehobenen Preis, ansonsten jedoch in völlig identischer Ausführung produziert. Wer Glück hat, bekommt noch irgendwo die alte Version.

Unabhängig von diesem Wermutstropfen ist und bleibt es aber ein originelles Kartenspiel, das durch die Gruppendynamik, welche im Rahmen des gegenseitigen Bluffens entsteht, für viele lustige Runden sorgt. Vor allem eignet es sich aber auch besonders gut zum Zwischendurchspielen.

Birgit und Peter Költringer

1. FOR SALE:

Titel

For Sale

Hersteller

FX Schmid

Erfinder

Stefan Dorra

Design

Klaus Wilinski

Spieldauer

ca. 10 - 20 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 180,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

4

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.