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FORMICA - Magnetische Ameisen


Das Prinzip des Magnetismus ist seit Jahrhunderten bekannt: Ungleichnamige Pole ziehen einander an, gleichnamige stoßen sich hingegen ab. Diese nach heutigen Begriffen beinahe "banale" Feststellung hat die Welt revolutioniert: Ob es sich dabei um dem Kompaß, den Elektromotor, das Relais, um neuartige berührungslose Hochgeschwindigkeitszüge oder aber um die Kernfusion handelt ist völlig gleichgültig: Magnetische Kraftfelder regieren unsere moderne Welt! Daß der Magnetismus auch in die Spielewelt eingezogen ist, erscheint daher nicht verwunderlich. Ein gelungenes Exemplar dieser "Magnetspiele" ist FORMICA, welches neben einer Reihe von kleinen Magneten noch zahlreiche Taktik- und Glückselemente enthält: Hier wurden die Magnete zu Ameisen "weiterverarbeitet", welche als Kunststoffsteinchen an dem Spiel teilnehmen. Wenn man zwei dieser Ameisen übereinander legt, können diese sich je nach "Polung" anziehen oder abstoßen.

Auf einem quadratischen Spielplan werden nun diese Ameisen in ihre vier Nester, welche sich in den Spielplanecken befinden verteilt: Jeder Mitspieler muß nun seine Ameisen auf einem Rundkurs über das Spielbrett würfeln. Wenn man die Konfrontation sucht, wählt man seinen Weg so, daß man eine gegnerische Ameise angreift: Dazu wird das eigene Tier auf den Gegner gelegt: Wenn sich die beiden "Magnetinsekten" anziehen, ist der Gegner gefangengenommen und wird einfach durch den Magnetismus auf der weiteren Runde mitgenommen. Stoßen sich die beiden Tiere hingegen ab, hat der Gegner gewonnen und wird obenauf gelegt. Auf diese Weise kann man auf dem Rundkurs viele Ameisen auf einmal einsammeln - wenn man Glück hat. Die Gefangenen müssen ins eigene Nest gebracht und nach ihrem Muster sortiert werden: Wenn man sieben gegnerische Ameisen mit verschiedenen Mustern zusammengebracht hat, kann daraus eine Ameisenkönigin gebildet werden. Das ist auch gleichzeitig der Sieg.

FORMICA ist ein Spiel für risikofreudige Mitspieler: Denn bei jedem Angriff muß man fürchten, selbst zum Gefangenen zu werden. Man weiß ja nie, ob für den Gegner die eigene Magnetameise nicht falsch "gepolt" ist. Doch andererseits kann man bei etwas Glück und entsprechender Aggressivität eine ganze Menge gegnerischer Insekten einfangen. Spannende Spielminuten sind damit sicherlich garantiert. Etwas sollte jedoch bei diesem Spiel unbedingt beachtet werden: Es ist ratsam, Formica nur zu zweit oder zu viert zu spielen: Im Trio ist derjenige, welcher mit seiner Armee zwischen den zwei anderen steht, massiv benachteiligt. Denn er kann von zwei Seiten gleichzeitig angegriffen werden und das überstehen die Wenigsten.

FORMICA:

Titel

Formica

Hersteller

Piatnik

Erfinder

M.Lorrigan/S.Ray

Design

Capital Games LTD

Spieldauer

20 - 40 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 8 Jahre

Kategorie

Glück/Taktik

Preis

ca. 420,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

4


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.