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PIRATEN UNTER SICH: FREIBEUTER!


Das Thema Piraten fasziniert bis heute jung und alt. Kein Wunder also, dass wieder einmal ein Spiel mit dieser "Story" das Licht der Welt erblickt. Doch üblicherweise geht es um die Eroberung von Schiffen und wie dies bei einem Abenteuerspiel so üblich ist, gibt es noch jede Menge an Ungewissheiten.

Aber bei diesen "Freibeutern" ist alles etwas anders: Die eigentlichen Schiffe sind Kartonplättchen, die regelmäßig angeordnet über den Meeresspielplan verteilt sind. Die Boote der Piraten sind hingegen "Miniboote", welche die Pappkartonplättchen einnehmen sollen: Das geschieht dadurch, dass der glückliche Pirat sein Boot auf das Kartonplättchenschiff stellen kann und damit zumindest im Augenblick erfolgreich war. Doch nicht jedes Schiff, das geentert wird, ist gleich wertvoll: In Abhängigkeit von den Schatzkisten werden Fünfer-, Zehner-, Fünfzehner- und Zwanzigerschiffe unterschieden. Und noch etwas ist hier wichtig: Selbst wenn man ein Schiff erfolgreich geentert hat, ist man noch nicht am Ziel seiner Träume, denn erst wenn es von anderen Booten eingekreist ist, darf man das Schiffplättchen für die Endauswertung an sich nehmen. Üblicherweise sind die verschiedensten Piraten am Einkreisen der Beute beteiligt und sie wollen alle ihren Gewinnanteil haben. Um keine Streitereien aufkommen zu lassen ist alles genau auf dem jeweiligen Schiffsplättchen vermerkt und da kann es dann durchaus auch böse Überraschungen geben: Denn wenn festgelegt ist, dass jeder beteiligte Freibeuter 3 Schatzkisten bekommt und insgesamt 7 Boote ein Schiff einkreisen, dann ergibt das nach Adam Riese 21 Schatzkisten, die der stolzer Eroberer abliefern muss. Das Schiff ist hingegen aber gerade 10 oder 15 Schatzkisten wert, was soll man da noch dazu sagen...

Großteils wird der Spielablauf von Karten gesteuert: Darauf sind zum Beispiel die Koordinaten des Meerteiles angegeben, wo gerade gesetzt werden darf, oder aber es taucht dabei eine "Holländerkarte" auf, die ein herrenloses Schiff irgendwo plötzlich auftauchen lässt und sowohl Vor- als auch Nachteile bringen kann.

Keine Frage, diese "Freibeuter" sind in erster Linie ein taktisches Spiel, das den thematischen Hintergrund eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Doch auf diese Weise wurde aus einem rein abstrakten Denkansatz ein wirklich gelungenes Spiel, dass aufgrund seiner Ausgewogenheit und auch seiner ansprechenden Ausführung zu immer neuen Runden reizt.

Birgit und Peter Költringer

 

Titel

Freibeuter

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Reiner Stockhausen

Design

Fox Werbeagentur

Spieldauer

ca. 45 Minuten

Spieler

3 - 4, ab 9 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 320,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.