LUDING

Froschkönig


Immer wieder gibt es Kinderspiele, die "etwas anders" sind. Die Spielfirma Zoch, die seit Jahren durch originelle Ideen auffällt, ist auf diesem Sektor besonders engagiert. Diesmal haben sie sich den Fantasy-Roman "die Xanth-Saga" von Piers Anthony vorgenommen: Darin wird eine wunderschöne junge hübsche Kröte von einer bösen Hexe in eine wahrlich hässliche Prinzessin verwandelt. Und da Kröten - rein von der Kraft her - nicht in der Lage sind, eine Prinzessin an die Wand zu werfen, selbst wenn daraus wieder eine wunderschöne Kröte werden sollte, wählen sie einen anderen Weg: Wer die Prinzessin als erster küsst, dem wird sie als wunderschöne Kröte zurückgegeben. Doch Zungen von Kröten sind zwar lange, aber eben oft nicht lange genug. Daher versuchen die Tiere es mit einer "Zungenprothese", einem kleinen Hölzchen, das "angestückelt" werden kann.

Im Spiel werden die Kröten durch Frösche ersetzt, was den für manchen ekelerregenden "Beigeschmack" der Quäker ein für alle Mal beseitigt. Alle Frösche starten zunächst ohne Zunge. Jeder Teilnehmer bekommt einen kleinen Stoffsack mit 18 verschieden langen Stäbchen. Die farblich passenden Frösche werden auf den Spielplan gelegt und die "Pappendeckel-Prinzessin", denn daraus ist das weniger schöne Mädchen gemacht, in einer sicheren Distanz zu den Fröschen aufgestellt. Auch einen Spielplan mit zwei wichtigen Linien gibt es: Eine davon ist die Startlinie, die andere die Ziellinie. Zunächst wird eine Pappkartonbrücke auf die Startlinie gelegt und dann kann es losgehen. Gleichzeitig müssen pro Runde alle Spieler blind und nur tastend zwei Holzstäbe aus ihren Säcken ziehen. Ausgehend von der Brücke legt nun jeder Spieler seine zwei Stäbchen hintereinander in Richtung Ziel. Wer dabei der Ziellinie am nächsten kommt, darf sein längeres Stäbchen als Froschzunge vor seinen Frosch legen, der Zweitbeste darf sein kürzeres Stabchen als Froschzunge einsetzen. Alle anderen "Zungenprothesen" kommen zurück in die Stoffsäcke. Auf diese Weise werden mehrere Runden gespielt und im Laufe der Zeit verlängern sich die Zungen der Tiere, denn die Stäbchen, welche man anlegen darf, werden vor die schon gelegten Zungenteile platziert. Wer am Ende einer Runde die kürzeste Zunge hat, muss die Brücke von der Distanz zum Ziel verschieben, sodass die erforderlichen Stablängen sich auch ständig ändern. Gewinner der Partie ist derjenige Froschkönig, der als Erster mit seiner Zunge die Prinzessin erreicht hat.

"Froschkönig" ist ein einfaches aber originelles Kinderspiel, bei dem es auf Tasten und Entfernungen-Abschätzen ankommt. Das ist anfangs ziemlich schwierig, doch im Laufe der Zeit bekommt man es ganz gut in den Griff. Auch für Erwachsene ist es wahrlich nicht einfach und oft haben hier wieder einmal die Sprösslinge die Zunge (Nase) vorne.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Froschkönig

Hersteller

Zoch

Erfinder

Bernhard Lach/ Uwe Rapp

Design

Victor Boden

Spieldauer

15 - 20 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 5 Jahre

Kategorie

Kindertastspiel

Preis

ca. 33,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.