LUDING

Geheim Code

Damit ist natürlich nicht gemeint, dass das, was der Gegner ausgeheckt hat, eine andere "Form" von Logik ist, die lediglich darauf beruht, dass man nicht dahinter kommen kann. Sondern die 48 Spielkarten des Geheimcodes unterscheiden sich in einigen prinzipiellen Dingen voneinander: Da gibt es gelbe Karten und rote Karten. Bei beiden Sorten finden sich normale viereckige, Spitzbogen- und Rundbogenfenster. Und aus jedem dieser Fenster blickt ein Persönlichkeit der Geschichte heraus: So sind Albert Einstein oder Sigmund Freud auf den gelben Karten mit Rundbogen zu finden, Churchill und Ghandi hingegen sind zwar gelb aber spitzbogig. Auch Jeanne d'Arc ist da, sie gehört zu den spitzbogigen roten Karten, Aristoteles oder Sokrates im Gegensatz dazu sind zwar "rot" aber wieder "rundbogig". Goethe und Van Gogh wiederum blicken aus normalen viereckigem Fenstern auf gelben Grund.

Für alle, die bereits jetzt ein gewisses System dahinter wittern, sei vorweg dieses Geheimnis gelüftet: Die ältere Generation der Berühmtheiten ist in rot gehalten, die jüngeren in gelb. Gescheite Denker haben Rundbogen, politisch Tätige hingegen Spitzbögen, auch wenn "gescheit" und "politisch tätig" nicht unbedingt ein Gegensatz sein muss. Künstler findet man in den normalen viereckigen Fenstern.

Jeder Spieler erhält zu Beginn acht Karten, einer der Teilnehmer wird zum "Code-Master" bestimmt: Er zieht von einem eigenen "Geheimcode-Kartenstapel" den Code dieser Runde: Zum Beispiel müssen hinter zwei roten Karten jeweils eine gelbe folgen, egal welche Fensterform. Und nun beginnt man zu legen: Die Mitspieler sollen nun die richtige Reihenfolge im Sinne einer logischen Kette fortführen. Falsche Karten werden extra gelegt, richtige in der Reihe neben die "Code-Master-Karten". Sieger ist, wer als erster seine Karten losgeworden ist, wobei er seine falschen extra legen muss, um auch tatsächlich alle Berühmtheiten, die er auf der Hand hat, loszuwerden. Für jede falsch gelegte Karte, ist eine zusätzliche Berühmtheit nachzuziehen. Wenn jemand hingegen glaubt, den Geheimcode geknackt zu haben, darf er alle Karten auf einmal legen - soferne er sich dabei nicht irrt und auf diese Weise seine Handkartenvorrat wieder erhöht wird.

"Geheim Code" ist kein alltägliches Spiel, denn diese Art von Logik muss einem liegen. Doch wer Gefallen am Tüfteln findet, wird hier sicherlich auf seine Rechnung kommen. Wichtig ist nur, dass man das Spiel im Geschäft überhaupt entdeckt: Denn erstens ist die Produktionsfirma "Wining Moves" eine kleine, junge Firma und zweitens handelt es sich um ein Kartenspiel in handlicher Verpackung. Leider erscheint uns die Schachtelgestaltung außergewöhnlich hässlich, doch man wird von den Karten belohnt: Denn sie sind nicht nur ansprechend gestaltet, sondern bieten auf der Rückseite auch noch eine interessante Beschreibung der jeweiligen Persönlichkeit.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.