LUDING

Goldland


Ja, es gibt noch unerforschte Gegenden auf der Erde! Gegenden, in die weder eine Infrarotkamera aus dem All noch hochauflösende Spezialapparaturen eines Satelliten bis jetzt einen Blick hingeworfen haben. Die Rede ist von einem sagenumwobenen Goldland, dass jeder finden kann, wenn er sich nur 1 bis 2 Stunden Zeit nimmt und mit Freunden gemeinsam auf Erkundung geht.

Das sind aber auch schon die wesentlichsten Voraussetzungen für all jene, welche sich das Spiel "Goldland" einmal näher betrachten wollen. Es gilt dabei, eine 7x7 Felder große Halbinsel zu entdecken und zu erforschen. Irgendwo soll da ein goldener Tempel mit sagenhaften Reichtümern stehen, doch das Land ist noch nicht erkundet und nur zwei Küstenstreifen mit einigen Wegen und Siedlungen sind vorerst auf der Karte zu sehen. Im Laufe der Zeit wird die unbekannte Landschaft mit Geländeplättchen "urbar" gemacht, die dann erforscht werden können. Die Teilnehmer an dieser Expedition starten nun mit drei Nahrungseinheiten, und zwei Perlenkarten in das Abenteuer. Viel ist das nicht, daran zweifelt auch niemand, doch je weniger Gepäck, desto größer der Bewegungsradius der Forscher, die alles in einem Rucksack tragen müssen. Insgesamt haben im besagten Rucksack maximal 12 Dinge Platz: Neben den oben erwähnten Perlenkarten kann man Gewehr, Schaufel, Seile und Feuerholz oder aber auch eine sperrige Angel im Laufe der Expedition mittragen. Wer an der Reihe ist, darf sich in Abhängigkeit von der Schwere des Rucksacks vorwärts bewegen, wobei der Marsch querfeldein deutlich teurer kommt als auf bereits bekannten Wegen: Wer im unerforschten Gelände von einem Geländeplättchen zur anderen gelangen will, muss vier Ausrüstungsgegenstände dafür bezahlen. Und da man mit der "Starterdosis" von zwei Perlenkarten wohl nicht sehr weit kommen würde, kann man einmal pro Runde Gegenstände nachbekommen. Welche das sind, hängt vom Plättchen ab, auf dem man gerade steht. Wichtig ist auch nicht zu vergessen, neue Geländeplättchen anzulegen, denn wo sollte man sonst unbekanntes Land entdecken? Außerdem gibt es zur Belohnung auch "Entdeckermarken", die man später gegen brauchbare Ausrüstung tauschen kann. Zahlreiche Plättchen auf dem Spielplan sind "Abenteuerfelder", wo es gilt, zuerst einmal die entsprechenden Abenteuer zu überstehen: Da taucht plötzlich eine tiefe Schlucht auf, oder aber ein Puma behindert das Weiterkommen. Wer ein Abenteuer bestanden hat, bekommt dafür Punkte. Doch für die Abrechnung zählen nicht nur diese Punkte, sondern auch entdeckte Schätze und nicht zuletzt das Fortbewegungstempo der Forscher: Denn wer als erster im Nordwesten von Goldland ankommt, hat ebenfalls gute Chancen auf den Sieg.

"Goldland" ist eine geschickte Mischung für ein Familienspiel: Einerseits benötigt man eine kräftige Portion Glück, um die entsprechenden Abenteuer zu bestehen und die passenden Ausrüstungsgegenstände zu bekommen, andererseits gilt es aber auch, stets abzuwägen ob es sinnvoller ist, rascher vorwärts zu ziehen, Entdeckungen zu machen oder aber Abenteuer zu bestehen. Denn alles kann man nicht gleichzeitig haben. Auch wenn man beim ersten Durchlesen der Anleitung den Eindruck hat, ein komplexes Spiel vor sich zu haben, so stellt sich bei einer Proberunde sehr bald die Klarheit der Spielregeln und des Systems heraus. Und dann steht einem hohem Spielvergnügen über viele Runden nichts mehr im Wege.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Goldland

Hersteller

Goldsieber

Erfinder

W.Kramer

Design

F.Vohwinkel

Spieldauer

60 - 120 min

Spieler

2 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Familienspiel

Preis

ca. 37,00 öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.