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GOLDRAUSCH - Goldgräber unter sich


Wirtschaftsspiele erfreuen sich großer Beliebtheit, doch haben sie manchmal den Nachteil, daß sie tierisch ernst und verbissen gespielt werden. Zuletzt gewinnt dann üblicherweise der beste und am meisten berechnende Mitspieler. Die anderen sind nach einem nicht selten über Stunden reichenden Spielablauf weit abgeschlagen. Dies ist wohl auch der Grund, warum gerade Wirtschaftsspiele nur eine ganz bestimmte Fangruppe haben. Anders ist dies bei Spielen, in denen neben dem wirtschaftlich, berechnenden Element auch eine gute Portion an "Schlitzohrigkeit" notwendig ist, um sich durchzusetzen. Wenn dieses Spiel dann auch noch klein und handlich ist und sich zum "Zwischendurchspielen" eignet, dann ist es eine nähere Betrachtung wert, vor allem dann, wenn es sich bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in der Spieleszene behaupten konnte. Die Rede ist hier von "Goldrausch", das auf Anhieb eher unscheinbar wirkt, aber bereits bei der ersten Proberunde für viel Spaß sorgt.

Im Goldgräberland gibt es sechs Berufsgruppen, die von der Jagd nach dem wertvollen Metall profitieren wollen: Neben den eigentlichen Goldgräbern sind das die Banditen, die Ladies, die Falschmünzer, die Wirte und die Abenteurer, welche auf Personenkarten dargestellt sind. Daneben gibt es noch Geldkarten, auf denen echtes Gold oder aber auch Falschgeld abgebildet ist. Alle Karten werden zu Beginn gemeinsam gemischt und nacheinander müssen nun die Mitspieler die jeweils oberste aufschlagen. Erwischt man dabei eine Personenkarte, kann man sich als "Mitbesitzer" in der jeweiligen Branche beteiligen, indem man die Karte zur entsprechenden Berufsgruppe dazulegt. Bei einer Geldkarte hingegen muß man diese zur einer Berufsgruppe seiner Wahl geben. Natürlich wird man Geldkarten dort anlegen, wo man auch mitverdient, also wo man zuvor Personenkarten gelegt hat: Denn wenn man zum Beispiel bereits Mitbesitzer bei den Abenteurern ist, wird man sein Gold sicherlich dort dazulegen, hingegen wird man das Falschgeld eher den Gegnern unterjubeln. Falls man jedoch das Pech hat, dauernd nur Geldkarten aufzuschlagen, kann man sich auch an keiner Branche beteiligen und das Ganze wird damit recht kompliziert: Man muß das Gold dann auf gut Glück irgendwo hingeben, denn man kann nur hoffen, daß man vielleicht im Laufe des Spiels noch bei der entsprechenden Berufsgruppe durch eine passende Personenkarte Mitbesitzer werden kann. Sobald alle Karten aufgeschlagen und gelegt sind, endet das Spiel. Sieger ist derjenige, der am meisten Gold besitzt.

"Goldrausch" ist sicher von der Idee her nicht neu, doch fällt es durch hohen Spielreiz angenehm auf. Positiv ist dabei auch, daß es vom Preis/Leistungsverhältnis her recht günstig liegt. Durch die kleine und handliche Verpackung eignet es sich darüber hinaus besonders gut als "Mitbringspiel".

GOLDRAUSCH:

Titel

Goldrausch

Hersteller

Hans im Glück

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Karl Heinz Daxl

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 8 Jahre

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 200,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.