LUDING

HANSA


Wir befinden uns im 14.Jahrundert irgendwo in der Ostsee. Der Handel blüht und die Hansestädte beginnen reich zu werden. Da werden zwei bis vier Bürger geboren, denen eine glänzende Karriere als reiche Kaufleute bevorsteht. Doch nur einer von ihnen kann die wirtschaftliche Vorherrschaft in den neun Hansestädten erringen. Vor diesem historischen Hintergrund spielt "Hansa".

Der Spielplan zeigt in vereinfachter Darstellung die Ostsee. Darauf finden sich auch die neun wichtigsten Hansestädte, angeführt von Lübeck, dem damaligen Wirtschaftszentrum. Zwischen den Städten findet man Pfeile, denen das gemeinsame Handelschiff der Kaufleute auf ihrer Route über das Meer zu folgen hat. Einen andere Weg gibt es nicht und so müssen oft weite Wege und auch verschiedene Zwischenstationen angelaufen werden, bis man den eigentlich Zielhafen schließlich erreicht. Jeder der mitspielenden Kaufleute beginnt mit drei Golddukaten und sechs Marktständen in drei verschiedenen Städten. Wenn man an der Reihe ist, bekommt man von der Bank jeweils drei weitere Goldstücke, mit denen man Waren kaufen aber auch seine Reisekosten bezahlen kann. Die Passage zwischen zwei Städten kostet ein Goldstück. Sobald man in einem Hafen gelandet ist, kann man dort Waren in "Warenchipform" einkaufen. Gleichzeitig ist das auch die Grundlage für den Aufbau von einen oder mehreren Marktständen in diesem Hafen, denn auf diesen Chips finden sich auch Fässer und für jedes dargestellte Fass kann man einen Marktstand errichten. Natürlich kostet auch das Errichten eines solchen Geld, das an den gerade reichsten ortsansässigen Kaufmann abzuführen ist. Anfangs geht es darum, möglichst bald an vielen verschiedenen Orten solche Marktstände zu errichten und mit Warenchips zu bestücken. Doch das Geld wird schnell knapp und da muss man sich dann überlegen, den einen oder anderen Stand wieder zu schließen und die Waren zu liquidieren, um zu zusätzlichen Einnahmen zu kommen. Die Höhe der erzielten Erträge hängt von den Farben der Hinterseiten der Warenchips ab: Denn nur Chips mit gleicher Farbe bringen Erträge. Wer nun glaubt, dabei die Passenden hamstern zu können, bevor man sie im passenden Marktstand unterbringt, der irrt: Denn am Ende eines jeden Zuges darf man vor sich maximal drei Goldstücke und maximal drei Warenchips liegen haben, alles andere wird als "Steuer" eingezogen.

Sehr bald werden auch die Warenchips knapp und dann muss man von einem Warenstapel am Spielfeldrand nachkaufen. Fünf davon gibt es und sobald der letzte davon angebraucht ist, geht das Spiel zu Ende: Die Runde wird noch fertig gespielt und dann wird abgerechnet: Jeder Chip zählt einen Siegpunkt und die aufgemalten Fässer auf den Chips bringen Zusatzpunkte. Auch die Marktstände werden "versilbert". Zuletzt bekommt man noch für jeden Marktstand Zusatzpunkte, wobei es dabei besonders lohnend ist, in einer Stadt als Kaufmann ganz alleine zu sein.

"HANSA" ist ein interessantes Familienspiel, bei dem man ständig im Entscheidungsnotstand ist: Kaufe ich Waren, baue ich meine Marktstände aus, verkaufe ich wieder und löse ich Marktstände auf, um mich noch wo anders ansiedeln zu können? Vieles muss hier bedacht und abgewogen werden und doch sollte man zumindest zwischendurch einfach drauflos spielen. Langes Grübeln bringt meist nicht den Sieg, dafür aber die Buhrufe der Konkurrenten. Und nicht selten wundert man sich am Ende, wer schließlich reichste Kaufmann geworden ist. Meist kann man auch gar nicht sagen, was ihn so reich gemacht hat und gerade das fordert eine Revanche und vielleicht noch eine und noch eine?

Birgit und Peter Költringer

Titel

HANSA

Hersteller

Abacus

Erfinder

Michael Schacht

Design

Michael Schacht

Spieldauer

ca. 45 - 60 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahren

Kategorie

Familienspiel

Preis

ca. 18,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.