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Halali


Das heutige Spiel handelt von der Jagd. Und wer sich als passionierter Tierschützer durch das Bild auf der Spieleschachtel - es zeigt einen Jäger mit Gewehr - von diesem Spiel abschrecken lässt, der sollte den Schachteldeckel einmal genauer betrachten: Denn da findet sich auch noch ein riesiger Bär mit einem Fuchs und die beiden schauen gar nicht unglücklich drein.

Und das hat auch seinen Grund. Denn das Spiel, das unter dem Titel "Halali" auf den Markt gekommen ist, schafft so etwas Ähnliches wie ausgleichende Gerechtigkeit: Denn die beiden Spieler, die sich hier konkurrenzieren, führen unterschiedliche Lebewesen an der "Leine": Der eine hat 8 Jäger und 2 Holzfäller, der andere 2 Bären und 6 Füchse. Dazwischen gibt es auch noch "neutrale" Lebewesen unserer Schöpfung: Enten, Fasane und Bäume.

Auf einem Spielfeld von sieben mal sieben Feldern beginnt nun einen eigenartige Schlacht: Beide Spieler versuchen, mit ihren Spielfiguren möglichst viele fremde oder auch neutrale Figuren zu "meucheln" und für jede geschlagene Spielfigur gibt es Punkte - für die mächtigeren natürlich mehr: So bringt ein Bär zum Beispiel zehn, ein Entchen hingegen nur zwei Punkte. Geschlagen wird beinahe nach den Naturgesetzen: Der Jäger ballert auf alles, was lebt, der Holzfäller kann nur Bäume fällen, der Bär kann die Menschen fressen und der Fuchs holt sich alle Vögel. Die einzelnen Figuren können auch unterschiedlich weit ziehen: So darf der Holzfäller nur von Feld zu Feld, der Fuchs und der Jäger hingegen waagrecht und senkrecht so weit er will fahren. Zusätzlich kann der Jäger auch nur in eine Richtung schießen und darf nicht verdreht werden.

Doch zu Beginn des Spieles liegt noch alles im Dunkeln: Auf dem Spielbrett liegen alle Plättchen, auf denen die Figuren abgebildet sind, verdeckt auf den Feldern und wer an der Reihe ist, deckt ein Plättchen auf oder versetzt eines, das schon offen daliegt. So sucht man einerseits erst einmal seine Spielfiguren und kann sie andererseits auch gleich einsetzen, denn bei richtigem Versetzen von Plättchen kann man den Nachbarn auch gleich schlagen. Auf diese Weise wird dann auch relativ schnell Platz auf dem Spielbrett geschaffen. Sobald alle Figuren offen liegen, hat jeder Spieler noch fünf Züge, in denen versucht wird, möglichst effizient noch zusätzliche Beute zu machen.

So neu "Halali" auch klingen mag, so alt ist seine Idee: Denn bereits 1973 erschien es unter dem Titel "Jag und Schlag" bei Spear-Games und hatte sich bereits damals eine kleine Fangemeinde geschaffen. Sein Leben war aber trotzdem ziemlich kurz. Umso schöner ist es, dass es nun wieder in der Spieleszene auftaucht, denn obwohl inzwischen beinahe dreißig Jahre vergangen sind, ist dieses kleine aber feine Spiel für rasche und lustige "Zwischendurchrunden" nach wie vor eine gelungene Kreation.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Halali

Hersteller

Kosmos

Erfinder

Rudi Hoffmann

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

ca. 30 - 40 Minuten

Spieler

2, ab 8 Jahren

Kategorie

Schlagspiel

Preis

ca. 220,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.