LUDING

Halleluja


Der Kampf zwischen Gut und Böse ist so alt wie die Menschheit selbst. Und - gäbe es das Böse nicht, wäre wohl auch das Gute nicht vonnöten. Doch was, wenn das Böse in Wahrheit das Gute ist und umgekehrt? Vielleicht würde nun mancher sagen, diese Art der Argumentation ist "teuflisch" und damit sind wir auch schon beim Titel dieses Spieles: Es hört auf "Halleluja" und der Untertitel lautet "Im Himmel ist der Teufel los!".

"Halleluja" beginnt mit Bastelarbeit: Es sind die Spielsteine in vier Farben zu bekleben, auf die einen Seite kommt ein Engelssymbol , auf die andere hingegen das Konterfei eines kleinen Teufels. Der himmelblaue Spielplan mit sieben mal sieben Feldern ist Gott sei Dank schon fertig und so kann es dann auch losgehen. Die Mitspieler bauen nun Türme mit je drei Steinen auf dem Spielfeld auf, wobei sämtliche Engelseiten gen Himmel - in der Spielersprache also nach oben - zeigen müssen. Alle Türme werden um ein Zahlenplättchen gestellt, das an jeder Seite eine Zahl von eins bis vier zeigt. Damit ist auch definiert, welcher oberste Stein wieviele Felder ziehen darf. Dies in waagrechter, senkrechter oder diagonaler Richtung. Gezogen darf aber nur mit den Steinen werden, die dem Zahlenplättchen am nächsten sind. Doch damit das Ganze nicht zu einer lahmen Reise durch den Himmel wird, darf man, sobald man am Zug ist, zuerst das Zahlenplättchen bewegen: Dazu darf es um 90 Grad gedreht, diagonal, vertikal oder horizontal verschoben werden. Dadurch entstehen aber auch ständig neue Konstellationen für neue Zugvarianten. Ziel ist es, fremde Steine zu fangen und hier bestimmt nun ein neues himmlisches Gesetz die weitere Vorgangsweise: Ein Engel darf einen anderen schlagen und der andere Engel wird dadurch zu einem Teufel. Sollte man also mit seinem eigenen Engel auf das Feld eines fremden Engels kommen, braucht man ihn nur umzudrehen und schon ist er ein kleiner roter Teufel. Ein Engel kann natürlich auch einen Teufel schlagen, den man dann als Beute vom Spielplan nimmt. Das ist verständlicherweise besonders lobenswert und verdient ein eigenes Halleluja, das auf einem auf einer speziellen "Himmelsleiter" neben dem Spielplan vorwärtsbringt.

Engel dürfen Engel und Teufel schlagen, wenn man aber schon einmal ein Teufel ist, kann man aus bekannten Gründen nicht mehr tiefer fallen. Daher können auch Teufel andere Teufel nicht schlagen, obwohl sie sich natürlich an Engel heranmachen und diese sehr wohl schlagen können. Das Spiel endet, sobald nur noch Teufel auf dem Spielfeld stehen oder wenn eine Spielsteinfarbe gänzlich aus dem Spiel verschwunden ist. Dann werden aus den erbeuteten Spielsteinen Türme zu je drei Stück möglichst unterschiedlicher Farbe aufgebaut: Je bunter dieser Türme sind, desto mehr Punkte gibt es und klarerweise gewinnt schließlich der reichste "Hallelujaspieler".

"Halleluja" ist eigentlich ein rein abstraktes Spiel, das mit einem himmlischen Hintergrund versehen wurde. Bedingt durch den originellen Zugmechanismus mit der Zahlenkarte muss man vorausplanen, um seine Chancen zu wahren. Hier tun sich Theoretiker vielleicht etwas leichter. Doch auch der Praktiker hat seine Möglichkeiten. Denn nicht selten entgehen auch den "Vordenkern" einige Züge und damit sind die Möglichkeiten wohl auch für weniger engagierte Himmelsspieler gar nicht schlecht.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Halleluja

Hersteller

Piatnik

Erfinder

Guido Hoffmann

Design

Guido Hoffmann

Spieldauer

40 - 50 min

Spieler

2 - 4, ab 10 Jahren

Kategorie

Taktisches Legespiel

Preis

ca. 22,00 öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.