England an einem feuchten, unfreundlichen Herbsttag um 1750: Längst ist die Sonne über dem tristen Hafenviertel untergegangen. Feucht glänzen die glitschen Pflastersteine im trüben Licht, das aus den Kneipen leuchtet, die sich hier aneinander reihen. Im Hafen liegen einige Schiffe bereit, die nur noch auf das Auslaufen warten. Doch die Kapitäne suchen noch nach kräftigen Matrosen. Ihre Suche führt sie in die dunklen zwielichtigen Hafenspelunken, in denen es genug davon gibt. Manche sind wahre Meister ihres Faches, anderer hingegen reine Halunken. Zwischen all diesem Gesindel treibt sich auch noch "Black Jack" herum, den man für sich anheuern kann, um die anderen zu schädigen..
Dies ist der Stoff, aus dem "Halunken und Spelunken" gewoben ist. Hier "steuert" jeder Spieler als Kapitän eines Schiffes durch die verschiedenen Kneipen, um die passenden Matrosen bzw. Halunken anzuheuern. Insgesamt gibt es 42 so genannte "Halunkenkarten" mit unterschiedlichen Punktewerten in vier verschiedenen Farben, die auf die Kneipen gleichmäßig verteilt sind. Die jeweils oberste Karte liegt offen aufgeschlagen. Alle Spieler suchen nun nach den wertvollsten Karten und das möglichst in einer Farbe, um sich auf diese Weise die beste Mannschaft für sein Schiff zu sichern. Man bewegt sich mittels Bewegungskarten fort, die gleichzeitig aufgeschlagen werden. Es stehen dabei Zugweiten von eins bis sieben sowie ein Rumfass, eine Art Joker, zur Verfügung. Sollten zwei gleich hohe Werte aufgeschlagen werden, darf nicht gezogen werden, ansonsten beginnt der Spieler mit dem niedrigsten Wert seinen Kapitän vorwärtszubewegen. Da kann es schon vorkommen, dass jemand schneller vor einer Spelunke landet und sich den hieß ersehnten Matrosen schnappt, doch die höhere Bewegungskarte kommt eben erst später zum Zug. Sobald eine Halunkenkarte aus einer Spelunke geholt wurde, wird dort die nächste aufgeschlagen. Doch ob man die gerade haben will, ist eine andere Frage. Zusätzlich gibt es auch noch den Gauner "Black Jack", der zu Beginn jeder Runde gegen Abgabe einer Halunkenkarte ersteigert werden kann. Er macht nach Abschluss der "Kapitänszüge" seinen eigenen kleinen "Rundgang": Dabei kassiert er bei jedem Kapitän eine Karte ab, der reicher ist als sein eigener Herr. Sollte "Black Jack" einmal nicht ersteigert werden, arbeitet er für die eigene Tasche und das ist dann für alle besonders schmerzlich.
Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Halunkenkarten ihren Kapitän gefunden haben. Dann wird abgerechnet und die Punkte zusammengezählt. Die größte Mannschaft einer Farbe erhält bei jedem Spieler die doppelten Punkteanzahl.
"Halunken und Spelunken" ist ein flottes Familienspiel, in dem Taktik und Bluff zu einer geschickten Mixtur arrangiert wurden, ohne dabei auf die psychologischen Aspekte der typischen Spielerseele zu vergessen: Denn sie trieft vor purer Schadenfreude und auch davon lebt dieses Spiel! Doch das kann man schlecht beschreiben, das muss man einfach versuchen!
Birgit und Peter Költringer
HALUNKEN UND SPELUNKEN:
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Titel |
Halunken und Spelunken |
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Hersteller |
Kosmos |
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Erfinder |
Alex Randolph |
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Design |
Krüger/Stephan |
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Spieldauer |
30 - 40 Minuten |
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Spieler |
2 - 4, ab 10 Jahren |
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Kategorie |
Familienspiel |
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Preis |
ca. 280,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
5 |
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Regelgestaltung |
6 |
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Ausführung |
5 |
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Verarbeitung |
6 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.