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Hase und Igel


Im Jahre 1978 kam bei Ravensburger ein Spiel auf den Markt, das "Hase & Igel" hieß. Im Jahr darauf wurde der Preis "Spiel des Jahres" geschaffen und diese Auszeichnung ging auf Anhieb Meister Lampe und sein Stacheltier. Und wer das Glück hat, ein Exemplar davon sein eigen zu nennen, konnte auch in den vergangenen 20 Jahren stets dazu greifen und - zugegeben - es war jedesmal ein Vergnügen.

Im Rahmen einer "Flurbereinigung", der neben diesem Spiel auch viele andere gute Spiele bei der Firma mit dem blauen Dreieck zum Opfer fielen, wurde die Produktion inzwischen jedoch eingestellt. Doch nach einem kurzen Winterschlaf der Tiere erwachte "Hase und Igel" heuer beim Abacusverlag.

Die Neuauflage hält sich an die ursprüngliche Fassung des Autors, welche für den englischen Sprachraum konzipiert war: Der Spielplan besteht aus einer Rennbahn mit Feldern, auf denen sich Salate, Igel, Rüben und Hasen finden. Zusätzlich erhalten die Mitspieler Hasenfiguren. Im Rahmen des Spieles soll natürlich der eigene Hase vorangetrieben werden und man bezahlt ihn mit Mohrrüben: Für ein Feld ist eine Stück, für zwei 1 + 2, für drei 1 + 2 + 3 zu entrichten und dies geht auch bei größeren Hasensprüngen so weiter. Daneben lieben die Langohren auch noch Salatköpfe, die auf bestimmten "Salat-Fressfeldern" verspeist werden dürfen. Wer an der Reihe ist, schiebt seinen Hasen entsprechend den gezahlten Mohrrüben vorwärts. Sollte man dabei auf ein Zahlenfeld kommen und das Glück haben, dass am Ende der Runde die dort notierte Ziffer mit der aktuellen Position des Hasen im Spiel übereinstimmt, dann gibt es Mohrrübennachschub. Doch man kann sich mit diesem Gemüse auch dadurch versorgen, wenn man freiwillig bis zum nächsten Igelfeld rückwärts geht - sofern dieses frei ist. Das Spiel ist schließlich zu Ende, wenn der erste Hase die Ziellinie passiert. Er muss jedoch all seine Salatvorräte zuvor verspeist haben und auch die Anzahl der Mohrrüben, die er über die Ziellinie mit nehmen darf, ist stark limitiert. So gilt es also, einerseits rechtzeitig ans Fressen der beiden Leibspeisen zu denken, andererseits aber auch nicht zu wenig davon übrig zu lassen, um nicht auf den letzten Metern vor dem Ziel buchstäblich zu verhungern.

"Hase und Igel" ist längst zu einem Klassiker geworden und das wohlverdienter Maßen: Denn die Kombination aus klugen Taktieren und überlegten Rechnen ist hier nicht alles: Denn wie eingangs erwähnt, gibt es auch noch die Hasenfelder: Auf ihnen müssen Ereigniskarten gezogen werden und damit ist auch dem Schicksal bei jeder Partie Tür und Tor geöffnet: Wenn man Glück hat, findet man dort genau, was einem im Augenblick fehlt. Wer jedoch vom Pech verfolgt ist, der muss mit seinem Hasen Beschwerliches auf sich nehmen. Mehr darüber erfährt man mit Sicherheit in der ersten Partie und diese ist beinahe ein Pflichtprogramm: Denn Hase und Igel muss man einfach gespielt haben.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Hase und Igel

Hersteller

Abacus

Erfinder

David Parlett

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

35 - 45 min

Spieler

2 - 6, ab 7 Jahren

Kategorie

Laufspiel

Preis

ca. 240,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.