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Heisse Öfen


Es ist offensichtlich, dass uns Konkurrenzdenken irgendwie angeboren ist. Auch die Spielewelt und ihre Autoren lebt von dieser Tatsache. Da bildet auch das heutige Spiel keine Ausnahme: Denn "heisse Öfen" ist ein Rennspiel und somit geht es wieder einmal darum, schneller zu sein als die anderen.

Die Kinder müssen auf einem ovalen Rundkurs, der aus 8 Teilen beliebig zusammengelegt werden kann, mit ihren verschiedenfarbigen Motorrädern ihre Runden drehen. Da die zusammengelegten Streckenteile ebenfalls die verschiedenen Farben zeigen, ergibt sich auch der Zugmechanismus: Ein Farbwürfel bestimmt, wie weit man gerade vorwärts ziehen darf: Bei weiß "parkt" man bis zur nächsten Runde, bei der eigenen Motorradfarbe kann man auf das übernächste entsprechende Farbfeld "abspringen", bei allen anderen Farben darf auf das nächste freie Feld vorgezogen werden.

Wer das Startfeld neuerlich überfährt - somit also den Rundkurs einmal zur Gänze absolviert hat - erhält einen Goldtaler und dreht gleich die nächste Runde. Abgewunken wird die Wettfahrt, sobald der erste Fahrer fünf Goldtaler beisammen hat und zum Sieger erklärt werden kann.

Doch dieses Spiel hat durch einen zweiten Farbwürfel noch ein zusätzliches Hasardelement eingebaut: Wenn man seinen regulären Wurf getan hat und auch noch zum zweiten Würfel greift, hat man einerseits die Chance, noch ein Stück vorwärts zu rasen. Sollte hier jedoch die gleiche Farbe nochmals kommen, muss das Motorrad wieder auf seine vorherige Position zurückgesetzt werden - das Alles- oder Nichts Prinzip hat dabei eindeutig zugeschlagen.

"Heisse Öfen" ist ein kleines gelungenes Kinderspiel, das neben der spannenden Doppelwürfelregel vor allem durch seine Ausführung besticht: Denn wer die schönen Holzmotorräder erst einmal angefasst, für den wird dieses Spiel auch zum "Tasterlebnis", eine Erfahrung, die auch für Erwachsene oftmals neu ist.

Noch etwas soll hier wieder einmal Erwähnung finden: Hier wird Konkurrenz spielerisch betrieben. Das bietet auch so nebenbei die Möglichkeit, den Umgang mit einander zu lernen: Denn irgendwann ist man selbst einmal in der Verliererrolle, auch wenn einem das Glück zuvor einen wahren Goldregen beschert haben sollte.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Heisse Öfen

Hersteller

Drei Magier Verlag

Erfinder

Alex Randolph

Design

Johann Rüttinger

Spieldauer

15 - 20 min

Spieler

2 - 4, ab 4 Jahren

Kategorie

Rennspiel

Preis

ca. 230,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.