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HIGH SOCIETY - Schickies unter sich..... .


Die Spleens der oberen Zehntausend sind seit Jahrzehnten und Jahrhunderten fester Bestandteil unserer Gesellschaftsordnung und gleichzeitig auch eines der profiliertesten Hauptthemen der Boulevardpresse. Ob die Prinzessin mit dem oder dem, der Prinz hat oder auch nicht, Dr. Soundso schon wieder mit der oder der gesehen wurde, ist doch mindestens genauso interessant wie die benutze Deo-Marke von Madonna oder der Taschentuchhersteller von Luciano Pavarotti. Doch neben den berufstätigen Mitgliedern dieser Riege wie Sänger, Schauspieler oder Rennfahrer gibt es noch eine ganze Reihe von Personen, die im engeren oder weiteren Sinne als Playboys oder Playgirls bezeichnet werden. Ihnen fehlt meist sowohl die Lust als auch das Verständnis für eine echte Arbeit, welche sie übrigens auch gar nicht nötig haben. Daß diese Gruppe zwangsläufig auf besonders ausgefallene Ideen kommt, ist nicht verwunderlich und wie die verrückten Lords die abstrustesten Dinge der Welt sammeln, so sammelt diese High Society imageträchtige, wenn auch zum Teil völlig unbrauchbare Objekte: Die Palette reicht vom Modellkleid in Größe 36, das der etwas ältlichen Lady mit 112 kg bestenfalls als Handtuch dienen kann bis hin zur Palmeninsel, die zwar wunderschön aber leider nur sehr schlecht erreichbar ist. Solche und viele andere dieser Statussymbole sollen in einem neuen kleinen Spiel der Firma Ravensburger ergattert werden: In Abhängigkeit vom Wert dieser Dinge, welcher mit 1 bis 10 Punkten auf Karten angegeben ist, ist auch von seiten der neureichen Spielesociety das Interesse unterschiedlich hoch: Mit Geldkarten wird geboten und natürlich erhält der Höchstbieter den Zuschlag. Auch negative Karten sind vorhanden: So kann man mittels Skandalkarte in Skandale verwickelt werden, Dieben zum Opfer fallen oder der Spielsucht erliegen. Alles verbessert das Image und den Punktestand des jeweiligen Spielers nicht gerade exorbitant. Besonders begehrt sind drei Karten, mit denen man sich Adelstitel kaufen kann: Denn dadurch verdoppeln sich alle anderen ergatterten Statussymbolwerte. Das Spiel endet, wenn die letzte Skandal- bzw. Adelskarte aufgedeckt wurde. Verloren hat derjenige mit dem geringsten Bargeld, denn wer sich in dieser Gesellschaftsschicht so verausgabt, ist nicht wert, Mitglied dieser Society zu sein. Die anderen Mitspieler zählen nun die von ihnen erworbenen Statussymbole und Adelstitel, aber auch die Negativpunkte zusammen. Der Sieger ist stolzer Besitzer der meisten Punkte.

"High society" ist von der Idee her kein neues Spiel, doch es ist ein schnelles und lustiges Zwischendurchspiel, das bestimmt zahlreiche Anhänger finden wird. Denn der notwendige Bluff, um sich im richtigen Augenblick das richtige Statussymbole besorgen und die anderen so überbieten zu können, bekommt oft eine beachtliche Eigendynamik, was besonders amüsant ist. Denn eines ist hier klar: In diesem Spiel will jeder mit allen Mitteln der oberste der High Society sein - oder müßte es richtiger High Snobiety heißen?

HIGH SOCIETY:

Titel

High Society

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Ulf Marckwort

Spieldauer

40 - 45 Minuten

Spieler

ab 2, ab 12 Jahre

Kategorie

Versteigerungsspiel

Preis

ca. 150,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.