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Hol's der Geier - Mäuse gesucht!


Mäuse erscheinen putzig, solange man sie nicht in den eigenen vier Wänden hat. Denn diese kleinen grauen Vierbeiner mit ihren langen Schwänzen machen nach menschlichem Ermessen so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann: Sie fressen Käse und Speck, essen aber dabei kaum etwas ganz auf, was sich nun wirklich nicht gehört. Sie finden jedes kleinste Loch in der Holzwand ebenso wie die für die Party vorbereitete kalte Platte, die sie mit kleinen schwarzen Kügelchen garnieren. Diese sehen zwar echtem Kaviar oft zum Verwechseln ähnlich, schmecken jedoch völlig anders. Neben diesen kulinarischen Fähigkeiten haben sie aber auch die unangenehme Eigenschaft, bei Begegnungen dem Gegenüber gerne einen Schrecken einzujagen: Nicht nur Pferde und Elefanten fallen dabei in Ohnmacht, sondern sogar nicht wenige honorige Damen und Herren der oberen Zehntausend.

Wenn Sie bis jetzt über Mäuse nur negativ gedacht haben, dann wird es Zeit, Ihr Urteil zu revidieren: Denn ein Kartenspiel, in welchem es um Mäuse und Geier geht, hat sich innerhalb von wenigen Jahren zum echten Dauerbrenner entwickelt und das nach unserer Ansicht eindeutig zu Recht.

In "Hol's der Geier" gibt es Mäuse- und Geierkarten, welche in der Tischmitte auf einen "Mäuse-Geierstoß" zusammengelegt werden. Die Mäusekarten zeigen die kleinen grauen Nager, wie sie lesen, Tennis spielen, zaubern, Musik machen, malen oder aber auch ganz friedlich an einem Käsestück knabbern und haben einen Wert zwischen einem und zehn Pluspunkten. Gleichsam als Kontrapunkt dazu gibt es Geierkarten mit ein bis fünf Minuspunkten. Jeder Spieler besitzt außerdem auch noch Zahlenkarten von Eins bis Fünfzehn, die zum Erwerb der Mäuse und Geier verwendet werden. Nun wird jeweils eine Karte vom Mäuse-Geierstoß aufgeschlagen und jeder versucht sie mittels einer Zahlenkarte, die dann abgelegt wird, zu ersteigern: Bei den Mäusen erhält derjenige mit dem höchsten Gebot den Zuschlag, bei den Geiern muß der Niedrigstbieter die Minuspunkte nehmen. Es muß wohl nicht näher erläutert werden, daß auch hier am Ende der Sieger durch die Punktehöchstzahl bestimmt wird. Ein kleines aber wichtiges Detail ist bei gleich hohen Geboten vorhanden: Hier bekommt das nächstniedrigste (bei den Geiern) bzw. das nächsthöchste Gebot (bei den Mäusen) den Zuschlag.So kann es durchaus vorkommen, daß hohe Karten auf diese Weise regelrecht vergeudet werden.

Wie bereits eingangs erwähnt, erscheint "Hol's der Geier" rundum gelungen: Denn sowohl die Spielbeschreibung als auch die Aufmachung und der relativ günstige Preis sind hier positiv hervorzuheben. Daß es sich gleichzeitig auch hervorragend für "zwischendurch" eignet, gibt ihm einen zusätzlichen Reiz.

HOL'S DER GEIER:

Titel

Hol's der Geier

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Alex Randolph

Design

Wilfried Gebhard

Spieldauer

15 - 30 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 10 Jahre

Kategorie

Karten-/Bluff-/Taktikspiel

Preis

ca. 180,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6

 

 

 


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.