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HOPPLA, ELEFANT!


"Ich möchte einen Elefanten kaufen". Der Mann flüstert es der zarten Verkäuferin verschwörerisch zu. "Na sie wissen schon: So einen mit großen Ohren und einer dicken Haut, einem langen Rüssel und solchen Füßen!" Dabei rollt der Kunde mit den Augen und deutet mit seinen Händen die Dimensionen einer Marmorsäule im Petersdom an, die er zu umgreifen scheint. Verständnislos blickt ihn das Mädchen an: "Das führen wir leider nicht, mein Herr"stößt sie schließlich nach einigen ratlosen Sekunden hervor, "aber vielleicht dort drüben" - sie deutet etwas unbeholfen auf die andere Seite der Straße - "dort drüben könnte es so etwas geben."

Misstrauisch blickt der Kunde durch die Schaufensterscheiben zur gegenüberliegenden Straßenseite, wo in großen Lettern über einem winzigen Geschäft "Zoohandlung" zu lesen steht. "Dort drüben?" wiederholt er langsam. Das Mädchen nickt, dann setzt es zögernd hinzu: "Die führen nämlich Tiere - Fische, Vögel und .... Mäuse."

Da beginnt der Mann plötzlich hellauf zu lachen. "Sie führen doch Spiele" fragt er. Als das Mädchen nickt, setzt er fort: "Haben sie noch nie einen Elefanten verkauft?" Als das Mädchen unglücklich den Kopf schüttelt, deutet der Kunde auf das Regal: "Da steht es doch, so etwas möchte ich!"

Die Rede ist von einem neuen Spiel, das auf den Namen "Hoppla, Elefant" hört. Auch wenn diese Art des Einkaufs wahrscheinlich die Ausnahme ist, so steht doch außer Zweifel, dass dieses Spiel in den letzten Monaten zunehmend an Beliebtheit gewonnen hat. Denn es ist eines jener Geschicklichkeitsspiele, die neben einer guten Qualität vor allem durch eine äußerst liebevolle Ausstattung auffallen.

Auf einem Spielfeld wird ein Rundkurs für Elefanten aufgebaut. Wer an der Reihe ist, muss erst einmal würfeln: Da gibt es Punkte und Spezialsymbole. Dann hat man einen Holzelefanten zwischen Säulen durchzuschieben, auf denen die unterschiedlichsten Utensilien aus Holz liegen: Vor allem sind es Töpfe, Gläser und Flaschen, die unter keinen Umständen herunterfallen sollen. Doch da der Elefant mit seinem Rüssel einen Baumstamm trägt, stößt man immer wieder an der einen oder anderen Säule an, sodass die Aufgabe gar nicht so einfach ist: Zwischendurch verliert das Tier dann auch noch sein Holz, was wiederum Verzögerungen verursacht.

Man müsste meinen, es sei keine Kunst, den Holzelefanten nach einiger Übung über den Kurs zu schieben, aber es gibt da ganz spezielle "Schieberegeln": Das Tier darf nur möglichst gleichmäßig mit einem Holzstock vorwärtsgeschoben werden. Wie oft man den Stock zwischendurch absetzen darf, bestimmt der Würfel. Sollte man eines der Spezialsymbole gewürfelt haben, kann es passieren, dass man überhaupt nicht weiter darf oder aber dem Elefanten für eine Runde das Holz auf den Rücken legen muss, was einen auch nicht gerade vorwärtsbringt. Mit etwas Glück kann man aber auch einen der Gegenstände auf den seitlichen Säulen an sich nehmen. Wer es schafft, den Dickhäuter schließlich unbeschadet zwischen zwei Säulen hindurchzubringen, der darf die daraufstehenden Töpfe, Gläser oder Flaschen an sich nehmen. Die Anzahl der so erworbenen Gegenstände wird schließlich zusammengezählt und so der Sieger ermittelt.

"Hoppla, Elefant" ist ein kleines und von der Gestaltung her äußerst attraktives Kinderspiel, das durch das schöne Spielmaterial jung und alt erfreut.

Übrigens - wenn Ihnen jemand in der nächsten Zeit einmal erzählen sollte, er habe einen Elefanten zu hause, dann wissen Sie jetzt sicher, wie das gemeint ist, es sei denn, er ist Zirkusdirektor......

Birgit und Peter Költringer

1. HOPPLA, ELEFANT:

Titel

Hoppla, Elefant

Hersteller

HABA

Erfinder

H.Bücken, D.Hanneforth

Design

Haralds Klavinius

Spieldauer

ca. 10 - 20 Minuten

Spieler

2 - 4, ab 5 Jahren

Kategorie

Geschicklichkeits-Kinderspiel

Preis

ca. 400,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.