LUDING

Hoppla Lama


In manchen Teilen der Erde scheinen die Uhren wirklich anders zu gehen: Normalerweise fliehen die Menschen, wenn sie noch können, sobald ein Vulkan ausbricht. Sie versuchen sich in Sicherheit zu bringen, denn spätestens seit dem Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 vor Christus, von dem Plinius der Jüngere berichtet, ist auch überliefert, was mit denen passiert, die für die Flucht zu langsam sind.

Doch hier ist alles anders: Da bricht der Vulkan aus und die mutigen Indios machen sich auf den Weg zum Vulkanschlund um festzustellen, wie gefährlich dieser Ausbruch überhaupt ist. Wie so üblich werden die selbsternannten Vulkanforscher von Lamas begleitet, die jedoch wenig Lust auf dieses gefährliche Abenteuer haben. Natürlich verzögert sich dadurch alles, doch die Indios lassen sich nicht abschrecken und versuchen, die Tiere mit "Futterleckerbissen" soweit wie möglich zum Kraterrand zu locken. Und da das Ganze ein Spiel ist, gibt es auch einen Sieger: Es ist derjenige, der am Ende der Runde sein Lama am nächsten beim Vulkan stehen hat.

In jeder Runde greifen die Spiel-Indios in den Beutel mit Futtersteinen und ziehen ein bis fünf heraus. Danach wird nach einer zuvor festgelegten "Wettregel" gewertet: Entweder darf derjenige mit den meisten, oder derjenige mit der geringsten Futtersteinanzahl sein Tier um genauso viele Felder zum Vulkan bewegen. Oder aber es dürfen sowohl die einen als auch die anderen ziehen oder aber diejenigen mit einer gleich hohen Futtersteinanzahl. Eigentlich ist der Weg nicht sehr weit, den es gibt nur 14 Felder und dazwischen sind auch noch Abkürzungen. Doch auf jedem Feld darf nur ein Lama stehen. Sollte ein zweites dorthin gelangen, schubst es das dort stehende Tier ein Feld in Richtung Tal und unter Umständen wird dort wieder ein Tier abwärts bugstiert und so eine Art Kettenreaktion ausgelöst. Wenn man mit seinem Tier auf dem Kraterrand angekommen ist, verfallen die restlichen Zugpunkte und man muss wieder im Tal beginnen. Alle gezogenen Futtersteine müssen die Spieler vor sich ablegen. Sobald der letzte der 120 Futtersteine gezogen wurde, erfolgt die Abrechnung: Dann darf noch derjenige mit der höchsten Anzahl drei Felder vorwärts ziehen, während der "Futtersteinschwächste" drei Felder zurück ziehen muss. Erst dann steht der Gewinner fest: Es ist - wie bereits oben erwähnt - der Indio, dessen Lama dem Vulkan am nächsten steht.

"Hoppla Lama" ist ein kurzweiliges Spiel. Obwohl es eigentlich für die Jugend gedacht ist, macht es auch den Erwachsenen sehr viel Spaß: Denn wer das Bluffen liebt, kommt hier wirklich voll auf seine Rechnung.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Hoppla Lama

Hersteller

Goldsieber

Erfinder

Roberto Fraga

Design

Schulz&Hacker

Spieldauer

20 -30 min

Spieler

3 - 6, ab 8 Jahren

Kategorie

Bluffspiel

Preis

ca. 16,00 Euro

Bewertung:

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2005

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.