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HUGO KOMMT!


Das Gespenster meist recht alt sind, ist in keiner Weise ungewöhnlich. Immerhin sind sie vor Jahrhunderten bereits mit dem Ziel von dieser Welt abgetreten, meist unfreiwillig die einen oder anderen Mitmenschen der heutigen Tage zu erschrecken. Dass dies auch für Spielgespenster gilt, ist hingegen neu. Doch die Frage ist berechtigt: Was sind eigentlich "Spielgespenster"?

Es handelt sich dabei nicht um die Seelen derjenigen Spielautoren, denen man ihre Ideen gestohlen hat und die nun als Untote durch die Verlage spuken, um doch noch zu ihrem Recht zu kommen. Es handelt sich dabei auch nicht um alle jene, die auf Erden der Spielsucht in der einen oder anderen Form verfallen sind und nun im Jenseits dafür büßen müssen. Auch die unglückseligen Spieleproduzenten, die angeblich aufgrund der Marktlage die meisten guten Spiele abgewiesen und dafür schlechte produziert haben, sind hier nicht gemeint. Sondern die Rede ist von Hugo von Schlotterstein, dem kleinen, weißen in der Nacht leuchtenden Schlossgespenst, welches sich bereits im Jahre 1989 auf der Auswahlliste zum "Spiel des Jahres" befunden hat. Er hat nichts an Attraktivität verloren und spukt noch immer über das Spielbrett, das soeben einer größeren Renovierung unterzogen wurde.

Nach wie vor flanieren die Gäste in den Gängen von Schloss Schlotterstein, zum Teil alleine, zum Teil in Gruppen. Da tritt "er" auf, der ehemalige Besitzer dieser Burg, Hugo von Schlotterstein: In langem weißen Gewand kommt er langsam die Treppe vom Keller herauf um dann, mittels Würfel bewegt, durch die Gänge zu geistern. Jeder, der ihn erblickt, flieht in das nächst beste Zimmer. Doch damit der Geist einen nicht verfolgen kann, verschließt man auch gleich die Türe hinter sich, außerdem ist in jedem Raum nur Platz für einen Flüchtling! So bleiben einige erbarmungswürdige Gäste auf dem Gang stehen und blicken mit schlotternden Knien dem Herrn von Schlotterstein entgegen. Und da Hugo Lust auf Gästefleisch hat, sperrt er diejenigen, die er erwischt, in den Keller, wo sie dann vor Kälte und Angst bis zum Spielende weiterschlottern können. Verständlicherweise gewinnt derjenige Gast, der sich am längsten vor dem Schlossgespenst verstecken konnte.

Als Hugo vor einem knappen Jahrzehnt auf den Markt kam, hieß dieses Spiel noch "Mitternachtsparty", doch bis auf einige kleine Änderungen blieb auch bei der neuen Version alles beim Alten und das ist gut so: Denn es ist ein rundum gelungenes Spiel, das bis heute nichts von seinem Spielspaß eingebüßt hat.

Birgit und Peter Költringer

HUGO DAS SCHLOSSGESPENST:

Titel

Hugo das Schlossgespenst

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Wolfgang Kramer

Design

Nicole Barin, Bernhard Giroud

Spieldauer

20 - 40 Minuten

Spieler

2 - 8, ab 8 Jahren

Kategorie

Würfelspiel

Preis

ca. 280,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.