LUDING

Jetzt fahrn wir übern See

Das heutige Spiel ist so eine Art Nachhilfeunterricht: Es geht dabei um das Kennen lernen, Erkennen, Wiedererkennen und Singen von Kinderliedern. Dazu gibt es 30 Bildkarten, von denen jeweils fünfundzwanzig im Spiel sind und dafür offen auf dem Tisch ausgelegt werden. Zusätzlich sind noch genauso viele kleine Handkarten vorhanden. In jeder Runde gibt es einen Spielleiter, der die Handkarten an sich nimmt und von der obersten Karte den Text der ersten Zeile eines Kinderliedes vorsummt, vorsingt oder aber auch vorliest. Die Mitspieler müssen nun versuchen, aufgrund dieser ersten Liedzeile die dazupassende Bildkarte auf dem Tisch zu finden. Der erste der dies geschafft hat, darf diese dann an sich nehmen. Und damit auch eine Kontrolle möglich ist, finden sich auf den Handkarten nicht nur die jeweiligen Liedtexte sondern auch die dazupassenden Bilder der Bildkarten. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, das entsprechende Bild zu finden, denn es gibt zum Beispiel mehrere Vogellieder, sodass es nicht reicht, sich den erstbesten Vogel auf dem Bild zu nehmen, sondern man muss da schon etwas genauer hinschauen.

"Jetzt fahrn wir übern See" ist von der Spielanleitung her ein wahrlich einfaches Spiel: Nicht umsonst reichen für alle Regeln zwei kleine Karten aus. Doch was auf Anhieb so einfach wirkt, ist speziell für Erwachsene gar nicht so leicht, denn immerhin geht es um insgesamt 30 verschiedene Lieder und seit der eigenen Kindheit sind meistens doch schon einige Jahre vergangen. Dazu kommt noch, dass in Abhängigkeit von den Fähigkeiten des jeweiligen Spielleiters die Gesänge nicht immer HIFI-Qualität erreichen und deswegen manchmal ziemlich schwer erkennbar sein können.

Eigentlich sollte in diesem Spiel nicht nur die erste Liedzeile sondern stets das ganze Lied gesungen werden. Doch in der Praxis bekommt "Jetzt fahrn wir übern See" häufig eine Art Eigendynamik, die ganz von den beteiligten Kindern abhängt: Manche wollen mitsingen, andere hingegen nur möglichst schnell zu Karten kommen, wieder andere wollen das eine oder andere Lied sogar mehrmals wiederholen. Alles ist möglich und man sollte hier auf keinem Fall starr an den Regeln "kleben". Denn es zählt nicht die Perfektion der Ausführung sondern nur der gemeinsame Spaß mit den Sprösslingen.

Dieses Spiel ist bis jetzt nur Eltern und Kindern empfohlen worden, doch es ist genauso gut für Großeltern und solche die vielleicht gerade dabei sind, welche zu werden, ein Gewinn: Denn niemand will sich vor seinen Enkeln blamieren: Oder wissen sie noch genau, wie "Es tanzt ein Biba-Butzemann" klingen soll und der komplette Text lautet?

Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.