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KNATSCH


Würfelspiele sind weitverbreitet und zählen zur ältesten Spielegattung überhaupt: Im antiken Rom würfelte man mit vier Schafsknöcheln, wobei es dabei meist nicht um die höchste Punktezahl sondern um ganz bestimmte Kombinationen ging. Doch es gab auch schon den sechsseitigen Würfel, der Punktewerte von 1 bis 6 zeigte. Soweit bekannt ist, ging es auch hier meist um bestimmte Wurfkombinationen und nicht um die höchsten Zahlen, welche dem Spielern Erfolg oder Misserfolg beschwerten.

Ganz im Sinne dieser alten Tradition ist das heutige Spiel "Knatsch". Es spielt zwar nicht im antiken Rom sondern im Mittelalter, doch die Würfelwertung ist identisch: Auch hier geht es nicht um den höchsten Wert sondern die passende Kombination. So ist der Sechser das schlechteste, was es gibt und vier Einser zählen eindeutig mehr als drei Fünfer. Um jedoch die totale Verwirrung zu verhindern, hier das Wichtigeste der Reihe nach: Das Spiel geht um 16 Burgen- und eine Reihe von Turnier- sowie Sonderkarten, die es gilt, mit einem passenden Wurf zu erwerben. Üblicherweise beginnt man zu erst, Burgenkarten zu sammeln: Auf jeder Karte ist vermerkt, welchen Wurf man dafür mindestens braucht: Da sind z.B. drei Dreier und ein Einser zu überbieten. Im billigsten Fall geht das mit drei Dreiern und einem Zweier, doch wenn man drei höhere gleiche oder gar vier gleiche - dann kann der Wert auch niedriger sein - schafft, dann bekommt man die Karte ebenfalls . Normalerweise hat man drei Würfe mit den sechs Würfeln zur Verfügung. Sollte man das Pech haben, einen Sechser zu würfeln, scheidet dieser Würfel sofort aus. Sechs ist eben die schlechteste Zahl im Spiel! Auch die Turnierkarten werden auf ähnliche Weise ergattert, doch hier hat man gegen die Mitspieler den besten Wurf zu verteidigen, denn alle dürfen mitmachen.

Wie bereits erwähnt, kann man im Laufe des Spieles auch eine Reihe von Sonderkarten erwürfeln, die einem das Leben zum Teil beachtlich erleichtern: Sie schützen zum Beispiel davor, dass ein Gegner sich über eine eigene Burg hermacht, sie können den "Burgenkauf" billiger machen oder aber andere "Hilfsfunktionen" bieten, um schneller zum Erfolg zu kommen.

Siegen kann man schließlich auf verschiedene Arten: Entweder hat man zuerst vier Burgen, oder aber zwei Burgen und drei Turnierkarten. Eine dritte - wenn auch seltene - Möglichkeit ist der sogenannte "Sturz des Königs". Dazu muss man vier Fünfer und einen Vierer würfeln und das ist gar nicht so einfach. Sollte man das nicht schaffen, rächt sich der König und man verliert eine Burgenkarte.

"Knatsch" ist ein kleines schnelles Würfelspiel, das immer wieder für lustige "Zwischendurchrunden" gut ist und sich auch für unterwegs hervorragend eignet. Durch die Möglichkeiten, den Anderen Karten im Würfelduell wegzunehmen, entwickelt sich auch sehr bald eine spannenden und nicht selten emotionsgeladene Interaktion zwischen den Teilnehmern.

Birgit und Peter Költringer

Titel

KNATSCH

Hersteller

Abacus

Erfinder

Michael Schacht

Design

Hans-Lörg Brehm

Spieldauer

ca. 30- 45 Minuten

Spieler

2 - 6, ab 8 Jahren

Kategorie

Würfelspiel

Preis

ca. 120,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.