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KARRIEREPOKER - Für alle die auf eine Chance warten


Kartenspiele gibt es viele, und jedes Jahr kommen Neue auf den Markt. Sehr oft muß man sich dabei die Frage stellen, ob da nicht nur geschickt ein Spiel aus dem anderen "herauskopiert" wurde und damit eigentlich kein neuer Reiz verbunden ist. In solchen Fälle empfiehlt es sich, besser das Original als die Kopie zu spielen. Anders ist dies jedoch beim vorliegenden Spiel Karrierepoker, welches immer wieder gerne gespielt wird und dabei doch nichts von seinem Reiz einbüßt.

Wenn man 104 Karten nimmt und den Mitspielern Titel gibt, welche vom Tellerwäscher bis zum Boß reichen, hat man eigentlich alle Grundelemente bereits beisammen, die dieses Spiel beinhaltet. Daß daraus dann aber ein sehr lustiges Spiel werden kann, dafür sorgen erst die Regeln. Denn hier gibt es eine strenge Rangordnung: Arbeiten muß selbstverständlich nur der Tellerwäscher. Er hat die Karten auszuteilen und einzusammeln, er hat sie zu mischen und sich beschimpfen zu lassen, wenn er jemandem irrtümlich zu viel, zu wenig oder gar die Falschen gegeben hat. Pro Spieler gibt es einen Kartensatz mit Werten von 1 bis 13 und einem Joker. Prinzipiell gilt, daß jede Karte mit einer höheren überstochen werden muß, wer das nicht kann, hat zu passen. Wenn da eine Drei liegt, muß man zumindest mit einer Vier stechen, eine Zwölf kann nur mit einer Dreizehn oder einem Joker überboten werden. Schwieriger wird es, wenn zwei gleiche Karten ausgespielt sind: Dementsprechend kann man nur zwei gleiche höhere Karten darauf legen. Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für drei oder vier gleiche Karten. Wenn jemand gar ein "Quintett" oder "Sextett" der selben Sorte ausspielt, bleibt man meistens ohne Konkurrenz. Doch in diesem Spiel kommt es nicht darauf an, wer die meisten Stiche hat, sondern wer als Erster keine Karten mehr hat, der wird dann nämlich zum Boß ernannt. Der Zweite wird Geschäftsführer, der Dritte Abteilungsleiter und so weiter; der unglückliche Letzte muß schließlich den Tellerwäscher spielen. Somit gibt es in jeder neuen Runde eine neue Hierarchie. Dies wirkt sich auch auf die Sitzordnung aus: Nur der Boß darf sitzen bleiben, alle anderen haben sich ihrem Rang entsprechend um ihn zu gruppieren. Doch dies ist bei weitem nicht alles: Denn der Boß darf dem Tellerwäscher auch noch seine drei schlechtesten Karten geben und er erhält zum Dank dafür von ihm seine drei Besten. Kein Wunder also, daß sich hier jeder bemüht, nach Oben zu kommen, denn wer mischt schon gerne ständig Karten und verschenkt andauernd seine Dreizehner und Joker.

Karrierepoker ist ein abwechslungsreiches Spiel. Durch das Mischen ergeben sich immer wieder völlig neue Konstellationen, sodaß der Traum vom Tellerwäscher zum Boß gar nicht aus der Luft gegriffen ist. Wesentlich ist nur, daß man nicht frühzeitig aufgibt, sondern als Tellerwäscher die anderen möglichst so lange bei Laune hält und an den Spieltisch fesselt, bis man selbst die oberste Stufe der Karriereleiter erreicht hat. Falls dies bis in die frühen Morgenstunden dauern sollte, darf einen das nicht stören: Das Ziel ist eben die Triebfeder jedes Engagements. Daher ähnelt der KARRIEREPOKER auch in diesem Punkt oft verblüffend der Wirklichkeit.

KARRIEREPOKER:

Titel

Karrierepoker

Hersteller

Salagames

Erfinder

Salagames

Design

Salagames

Spieldauer

20 - 60 Minuten

Spieler

4 - 8, ab 10 Jahre

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 200,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.